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Querschnittsthemen

 

Veranstaltung „TikTok, KI und Demokratie – Deine Entscheidungen im Netz“

  • Dienstag, 25. November 2025
  • 09:30–15:30 Uhr

Die Veranstaltung richtet sich an junge Menschen zwischen 16 und 19 Jahren. Vier interaktive Workshops bieten den Raum, um Zusammenhänge zwischen der Nutzung von Social Media, Algorithmen und Demokratie zu reflektieren und gemeinsam Handlungsoptionen auszuloten.

Die rasanten Veränderungen im digitalen Raum – von Online-Plattformen über datengetriebene Algorithmen bis hin zu Künstlicher Intelligenz – bringen nicht nur neue Chancen, sondern auch große Herausforderungen mit sich. Desinformationskampagnen und Fake News stellen eine ernstzunehmende Bedrohung für demokratische Gesellschaften dar. Sie untergraben das Vertrauen in Medien und verzerren die öffentliche Meinungsbildung. Medien- und Informationskompetenz sind angesichts dieser komplexen Ausgangslage wichtiger denn je. 

Immer mehr junge Menschen beziehen ihre Informationen aus sozialen Netzwerken. Laut dem Jugend-Internet-Monitor (Saferinternet.at, 2025) verwendet eine große Anzahl der Befragten Plattformen wie TikTok und Instagram täglich. Doch laut einer PISA-Studie sind in Österreich nur 44 Prozent der 15-Jährigen in der Lage, die Qualität von Online-Informationen richtig zu beurteilen, so die APA. Im OECD-Schnitt waren es über 50 Prozent. Jede/ dritte Schüler*in teile zudem Nachrichten in sozialen Medien, ohne deren Wahrheitsgehalt vorher zu überprüfen.

Die UNESCO unterstützt die Entwicklung von Medien- und Informationskompetenz sowie digitalen Kompetenzen, um alle Menschen in die Lage zu versetzen, Informationen kritisch zu hinterfragen, sich sicher im digitalen Raum zu bewegen und Vertrauen in unser Informationsökosystem sowie in digitale Technologien aufzubauen. So hat die UNESCO 2021 etwa einen umfassenden Medien- und Informationskompetenz-Rahmen mit dem Titel „Think Critically, Click Wisely! Media and Information Literate Citizens“ veröffentlicht.

Vor diesem Hintergrund lädt die Österreichische UNESCO-Kommission Schüler*innen dazu ein, im Rahmen der Veranstaltung „TikTok, KI und Demokratie – Deine Entscheidungen im Netz“ die Mechanismen digitaler Plattformen besser zu verstehen und die eigene Mediennutzung kritisch zu hinterfragen. In je zwei interaktiven Workshops lernen die Teilnehmer*innen, wie Inhalte im Netz entstehen, wie Algorithmen Entscheidungen beeinflussen und wie wir alle zur Stärkung einer demokratischen und respektvollen Onlinekultur beitragen können.


ECKDATEN 

Veranstaltung „TikTok, KI und Demokratie – Deine Entscheidungen im Netz“ – Thematische Einführung und Workshops

Termin: Dienstag, 25. November 2025, 09:30–15:30 Uhr

Ort: Blumenfabrik, Neustiftgasse 36, 1070 Wien

Zielgruppe: Schulklassen und alle Interessierten zwischen 16 und 19 Jahren

Anmeldung: Danke für Ihr Interesse. Die Veranstaltung ist mittlerweile ausgebucht und wir können daher leider keine weiteren Anmeldungen entgegennehmen.

Die Teilnahme ist kostenlos, für Verpflegung ist gesorgt.  

Die Veranstaltung „TikTok, KI und Demokratie – Deine Entscheidungen im Netz“ behandelt unter anderem folgende Fragen:

  • Wie formen digitale Plattformen unsere Wahrnehmung von gesellschaftlichen und politischen Themen?
  • Welche ethischen Dilemmata begegnen uns online – und welche Handlungsoptionen stehen uns zur Verfügung?  
  • Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz bei der Verbreitung von Informationen (und Desinformation)?
  • Wie können wir Quellen auf Social Media kritisch prüfen und Desinformation wirksam entlarven?
  • Was bedeutet digitale Verantwortung – und wie kann ich mich online für Demokratie und Respekt einsetzen?

Moderiert wird die Veranstaltung von Jakob Mohl und Cäcilia Regner, Youth Representatives der Österreichischen UNESCO-Kommission.


ÜBER DIE WORKSHOPS

Workshop 1 | „Digital Reality Check – Deine Entscheidungen Im Netz“

Referentinnen: Christina Krakovsky, Marina Lindmeyr & Marie Rathmann

Christina Krakovsky, Marina Lindmeyr und Marie Rathmann arbeiten im EU-Forschungsprojekt „DIACOMET – Fostering capacity building for civic resilience and participation: Dialogic communication ethics and accountability“ am Institute for Comparative Media and Communication Studies (CMC, Österreichische Akademie der Wissenschaften/Universität Klagenfurt).

Organisation: Institute for Comparative Media and Communication Studies (CMC), Österreichische Akademie der Wissenschaften/Universität Klagenfurt

Inhalt: In dem Workshop diskutieren Schüler*innen ethische Dilemmata, denen sie u.a. online begegnen. Ziel ist die kritische Reflexion gängiger Probleme rund um Künstliche Intelligenz, Fake News, Hate Speech etc. sowie das Aufzeigen von Handlungsoptionen. Die Schüler*innen debattieren dabei fiktive Fälle, die auf Erhebungen der EU-Studie DIACOMET (https://diacomet.eu/) beruhen, und setzen sich mit Konsequenzen und persönlichen Entscheidungen auseinander, um ein tiefergreifendes Verständnis für die Komplexität der digitalen Mediengesellschaft im Zusammenhang mit demokratischen Werten zu bekommen.

Workshop 2 | „TikTok Tactics – Die Macht der Desinformation hinter dem Feed“

Referentin: Anastasia Lopez

Anastasia Lopez ist renommierte Journalistin und Medienbildnerin mit Schwerpunkt auf Desinformation und digitaler Medienkompetenz. Für die EU-Initiative Lie Detectors hat sie mehr als 100 Schulbesuche in ganz Europa duchgeführt, unterrichtet mit Digitaler Kompass TikTok-Workshops und hat BAIT, das erste journalistische Faktencheck-Medium auf TikTok, mitgegründet. Als erfahrene Moderatorin und Trainerin entwickelt sie interaktive Formate zu Factchecking, Social Media und digitaler Zivilcourage.

Organisation: Freie Journalistin, Auslandskorrespondentin und Gründerin (BAIT/TikTok)

Inhalt: In diesem Workshop lernen Schüler*innen, wie sie Inhalte auf TikTok kritisch hinterfragen und Falschinformationen erkennen können. Gemeinsam entdecken sie, wie der TikTok-Algorithmus funktioniert, warum bestimmte Videos viral gehen – und welche Risiken das birgt. Sie lernen Kanäle und Tools kennen, die ihnen helfen, Fakten zu prüfen und manipulierte Inhalte zu entlarven. In einem interaktiven Teil lernen sie selbst Faktenchecks kreativ umzusetzen. Der Workshop sensibilisiert junge Menschen dafür, wie Desinformation entsteht, wie sie sich auf Meinungsbildung und Demokratie auswirkt – und wie wir alle mit Zivilcourage und Medienkompetenz dazu beitragen können, dass mehr Fakten statt Fakes in den Feeds landen.

Workshop 3 & 4 | „Demokratie und Medienkompetenz

Referent*innen: Thomas Doppelreiter, Viktor Knebel, Eva Rosenkranz, Mathias Schalk

Organisation: Logo Jugendmanagement & beteiligung.st, Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Bürger*innenbeteiligung

Inhalt: Wo antidemokratische Tendenzen zunehmen, sind mehr Demokratiebildung, kritisches Denken und echte Beteiligungsmöglichkeiten die wirksamsten Gegenmaßnahmen. Genau hier setzt der Workshop „Demokratie und Medienkompetenz“ an. Er macht Partizipation erlebbar, stärkt digitale Urteilsfähigkeit und zeigt, wie Medien und Politik sich gegenseitig beeinflussen – praktisch, interaktiv und nah an der Lebenswelt junger Menschen. Der Workshop verfolgt vier miteinander verknüpfte Ziele: Die Teilnehmer*innen erweitern ihr Wissen über zentrale Bausteine demokratischer Systeme und lernen Strategien, um Falschnachrichten, Manipulation und Framing zu erkennen. Weiters fördert der Workshop die Selbstverantwortung im eigenen Medienhandeln und stärkt ein Medienverständnis, das an aktuellen Nutzungsgewohnheiten ansetzt – für eine aktive, reflektierte und solidarische Teilhabe an unserer digitalen Demokratie.

Die Youth Representatives der Österreichischen UNESCO-Kommission

Zu den Hauptaufgaben der beiden Youth Representatives der Österreichischen UNESCO-Kommission gehören die Vermittlung der Nachhaltigkeitsziele der UN-Agenda 2030, der Menschenrechte und ausgewählter Agenden der UNESCO. Hinzu kommt die aktive Teilnahme an (inter-)nationalen Arbeitsgruppen und Veranstaltungen sowie der Vorsitz des Jugendfachbeirats der Kommission, einem Expert*innengremium für jugendrelevante Themen. Die Youth Representatives haben ihre Position für eine Laufzeit von zwei Jahren inne, wobei sich die Mandate um jeweils ein Jahr überschneiden. Alle zwei Jahre entsendet die Österreichische UNESCO-Kommission eine/einen der Youth Representatives zum UNESCO-Jugendforum, der wichtigsten Jugendveranstaltung der Organisation. 

Aktuell haben Jakob Mohl und Cäcilia Regner das Amt inne. Weitere Informationen und Kontakt: Youth Representatives

© Alex Sherstnev (unsplash)