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Querschnittsthemen

 

UN-Dialog "Kultur und nachhaltige Entwicklung"

Kultur ist ein fundamentaler Bestandteil nachhaltiger Entwicklung. Die UNESCO-Konvention über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen von 2005 erkennt Kultur als strategische Ressource für sozialen Zusammenhalt, wirtschaftliche Teilhabe und ökologische Transformation an.

Im Rahmen des jüngsten UN-Dialogs zu Kultur und nachhaltiger Entwicklung wurde die Rolle der Konvention erneut betont – mit Beteiligung der Internationalen Föderation der Koalitionen für kulturelle Vielfalt (IFCCD), darin vertreten ist auch die ARGE Kulturelle Vielfalt.

Nachhaltige Entwicklung braucht Kultur. Sie ist nicht nur Ausdruck menschlicher Kreativität, sondern auch Trägerin von Werten, Wissen und sozialen Bindungen. Die UNESCO-Konvention über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen (2005) unterstreicht, dass kulturelle Vielfalt eine essentielle Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung darstellt – in ökologischer, sozialer wie auch wirtschaftlicher Hinsicht. Kultur trägt maßgeblich dazu bei, inklusive Gesellschaften zu fördern, wirtschaftliche Resilienz aufzubauen und Umweltbewusstsein zu stärken.

Mit der Ratifizierung der UNESCO-Konvention haben sich mittlerweile über 150 Staaten verpflichtet, die Vielfalt kultureller Ausdrucksformen zu fördern, Zugang zu Kultur zu sichern und eine ausgewogene internationale Zusammenarbeit im Kulturbereich zu gewährleisten. Diese Verpflichtungen stehen in engem Zusammenhang mit Zielen wie Bildungsgerechtigkeit (SDG 4), Geschlechtergleichstellung (SDG 5), nachhaltigem Wirtschaftswachstum (SDG 8) und inklusiven Gesellschaften (SDG 16).

Die Konvention hebt insbesondere hervor, dass nachhaltige Entwicklung nur gelingen kann, wenn kulturelle Inhalte, Dienstleistungen und Träger*innen nicht diskriminiert werden und faire Rahmenbedingungen für ihre Entfaltung bestehen – etwa durch die Stärkung lokaler Kulturwirtschaften, die Anerkennung kultureller Rechte oder den Schutz der Meinungsfreiheit im kulturellen Bereich.

In der globalen Nachhaltigkeitsagenda – insbesondere den Sustainable Development Goals (SDGs) – sind kulturelle Aspekte bisher nur punktuell sichtbar. 

Bei der Weltkonferenz zu Kulturpoltik MONDIACULT 2022 einigten sich Kulturminister*innen aus aller Welt auf ein starkes gemeinsames Bekenntnis: Kultur ist ein globales öffentliches Gut. Damit wurde bekräftigt, was auch die 2005er-Konvention betont – dass Kultur keine Ware wie jede andere ist, sondern ein lebendiger Ausdruck menschlicher Kreativität, Identität und Teilhabe. Die Ergebnisse von Mondiacult 2022 unterstreichen den Anspruch, Kultur systematisch in Strategien zur Umsetzung der Agenda 2030 und der Sustainable Development Goals, SDGs, zu integrieren. Dies zeigt ein Auszug aus der Abschlusserklärung:

"We affirm culture as a global public good. Culture is an integral part of the solution to the challenges facing humanity today."

Die nächste Mondiacult-Konferenz im September 2025 wird entscheidend sein, um dieses Ziel weiter voranzutreiben und konkrete Maßnahmen zu beschließen. Bereits jetzt laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren – mit Beteiligung staatlicher wie zivilgesellschaftlicher Akteur*innen.

Zivilgesellschaftliche Beteiligung bei UN-Dialog

Vor diesem Hintergrund hat die Internationale Föderation der Koalitionen für kulturelle Vielfalt (IFCCD), bei der auch die ARGE Kulturelle Vielfalt vertreten ist, am UN-Dialog „Culture and Sustainable Development“ teilgenommen, der im Mai 2025 stattfand. 

In der Diskussion, die über UN Web TV öffentlich einsehbar ist (https://webtv.un.org/en/asset/k1a/k1ax6ppr71), wurde deutlich: Ohne die konsequente Einbindung kultureller Perspektiven bleiben viele Nachhaltigkeitsziele unvollständig. Der Schutz kultureller Vielfalt, der Zugang zu kultureller Teilhabe und faire internationale Rahmenbedingungen für den Kulturaustausch sind keine Randthemen – sie sind Grundpfeiler einer gerechteren und nachhaltigeren Weltordnung.

Im September 2025 wird die internationale Gemeinschaft im Rahmen von Mondiacult erneut über die Zukunft globaler Kulturpolitik beraten. Auch Österreich wird sich maßgeblich an dem Dialog beteiligen. Die dort diskutierten Maßnahmen sollten sich eng an den Prinzipien der 2005er Konvention orientieren – denn sie bietet einen normativen und praxisorientierten Rahmen, um die kulturelle Dimension nachhaltiger Entwicklung strukturell zu verankern.