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Querschnittsthemen

 

Manueller Bilddruck

Der Manuelle Bilddruck umfasst die Drucktechniken des Hochdrucks, Tiefdrucks, Flachdrucks, Durchdrucks und deren Mischformen. Die Entwicklung dieser Techniken begann im späten Mittelalter mit der Verbreitung von Vervielfältigungsmöglichkeiten (Druck) von Bildmedien. Heute lassen sich eine Vielzahl von Methoden zur Entstehung von Druckgrafiken finden. Vor allem Künstler*innen setzen die Techniken ein und gemeinsam mit verschiedenen Galerien und Werkstätten wird das Handwerk stetig weiterentwickelt und erhalten.

Die Entwicklung druckgrafischer Techniken gehört zu den größten Errungenschaften des ausgehenden Mittelalters. Mit dem Aufkommen des Holzschnitts kurz nach 1400, des Kupferstichs zur Mitte des 15. Jahrhunderts, der Radierung kurz vor 1500 und schließlich des Steindrucks um 1800 entstand eine mittlerweile 500 Jahre altes Handwerk, das vor allem von Künstler*innen eingesetzt wird. Druckgrafik ist ein Sammelbegriff für ein durch Druck entstandenes, vordergründig künstlerisches Erzeugnis, das wiederholbar und damit zur Vervielfältigung geeignet ist. Zur Herstellung einer solchen Grafik sind großes Wissen und mannigfaltige Fertigkeiten notwendig. So wird beispielsweise beim Tiefdruck das Bildmotiv vertieft in die Druckplatte (z.B. Metall) gestochen, gekratzt oder geätzt. Die Druckfarbe wird so auf die Platte aufgetragen und wieder ausgewischt, dass sie nur in den Vertiefungen erhalten bleibt und das Bild auf dem Medium (z.B. Papier) wiedergibt. Beispiele dieser Technik sind: Kaltnadel, Ätzradierung, Aquatinta, oder der Kupferstich.

Daneben gibt es unterschiedliche Formen des manuellen Bilddrucks, welche in die Kategorien Hochdruck, Tiefdruck, Flachdruck, Durchdruck und Mischformen eingeteilt werden. Jede dieser Kategorien besitzteine Vielzahl an spezifischen Verfahren, welche in besonderer Weise eine Auseinandersetzung mit dem Material und technisch-handwerkliches Verständnis verlangen um eine gewünschte Darstellung zu erreichen. Durch Vermischung und Überschneidung, sowie Ergänzung dieser Techniken durch moderne Erfindungen/Erneuerungen, werden immer neue Möglichkeiten der Druckverfahren geschaffen. Das vielseitige Wissen um die einzelnen Verfahrenstechniken, die Hingabe zu dieser Methode, sowie unerschöpfliche Möglichkeiten der Erschaffung von Bildwerken unter Einsatz teilweise jahrhundertealter Kenntnisse, stiften Zusammenhalt unter den Schaffenden. Die Gemeinschaft besteht vor allem aus Einzelpersonen, oftmals Künstler*innen, sowie Galerien, Druckwerkstätten oder  Vereine, die sich teilweise auf eine der Techniken spezialisiert haben.

Ein derzeit bestehender Risikofaktor für den manuellen Bilddruck ist das Verschwinden der druckgrafischen Ausbildung im schulischen und akademischen Bereich einerseits und die enorme Entwicklung der digitalen Medien andererseits. Durch von der Gemeinschaft angebotene Fortbildungen, Kurse und Seminare, wird versucht die vielen Formen des manuellen Bilddruckes jeder Person zugänglich zu machen und zu erhalten. Darüber hinaus tragen Symposien wie jene in Wels, der Austausch mit Expert*innen/Künstler*innen und angebotene Sommerakademien, zur Erhaltung und Weitergabe der Praxis bei.

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