Internationaler Tag der Jugend am 12. AugustVon Klicks zu Fortschritt: Digitale Wege der Jugend für nachhaltige Entwicklung
Jedes Jahr begeht die Weltgemeinschaft den Internationalen Tag der Jugend, um besondere Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen und Anliegen junger Menschen zu legen. Dieses Jahr steht der Aktionstag unter dem Motto „From Clicks to Progress: Youth Digital Pathways for Sustainable Development“.
Die Gruppe junger Menschen im Alter zwischen 15-24 Jahren macht heute mit 1,2 Milliarden ca. 16% der globalen Bevölkerung aus, und sie wächst stetig (vgl. UN | Global Issues | Youth). Sie teilen die vielfältigen Herausforderungen unserer Welt, von einigen wie dem menschengemachten Klimawandel sind sie stärker betroffen als andere Altersgruppen. Und sie tragen schon heute dazu bei, für viele Probleme im Kontext einer sich ständig wandelnden Welt passende Lösungen zu finden – beispielsweise durch Werkzeuge der Digitalisierung wie Künstliche Intelligenz. In Zukunft werden Fortschritte an der Schnittstelle von Digitalisierung und nachhaltiger Entwicklung noch stärker von ihnen abhängen. Als „digital natives“ sind sie besser darauf vorbereitet als jede Generation vor ihnen.
„Die UNESCO fordert alle Gesellschaften dazu auf, ihrer Jugend zuzuhören und sich für sie einzusetzen. Nur wenn wir jungen Menschen die Möglichkeiten geben, ihre Träume zu verwirklichen, wird eine bessere Zukunft für alle vorstellbar.“
Audrey Azoulay, Generaldirektorin der UNESCO
Digitalisierung und Jugend: Herausforderungen erkennen – Chancen wahrnehmen
Seit mehr als 20 Jahren unterstützen die Vereinten Nationen Jugendanliegen durch den Internationalen Jugendtag. Für die UNESCO, die junge Menschen als „prioritäre Gruppe“ in all ihren Programmen berücksichtigt, bedeutet dies eine weitere Gelegenheit, um auf die Situation junger Menschen aufmerksam zu machen. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt mit dem Motto „From Clicks to Progress: Youth Digital Pathways for Sustainable Development“ auf den Möglichkeiten und Beiträgen junger Menschen zur nachhaltigen Entwicklung im Rahmen der Digitalisierung.
Ein Hindernis auf dem Weg, Digitalisierung und neue Technologien für nachhaltige Entwicklung zu nutzen, ist weiterhin die digitale Spaltung („digital divide“). Ungleichheiten beim Zugang zu digitalen Technologien bestehen insbesondere in Ländern mit niedrigem Einkommen und generell in Bezug auf das Geschlecht – Frauen haben weltweit weniger Zugang zum Internet als Männer. Und auch digitale Kompetenzen („digital literacy“) müssen auf- und ausgebaut werden. Die UNESCO hat in diesem Zusammenhang die „Digital Learning Week“ ins Leben gerufen. Anlässlich dieser Woche des digitalen Lernens wird am 5. September von 14.00-15.30 Uhr der „Youth Report on technology in education“ präsentiert, an dem über 1.500 junge Menschen beteiligt waren. Weitere Informationen zur Onlineveranstaltung sind in Kürze auf der Website der UNESCO zu finden: „Youth Report on technology in education“
Digitale Technologien können das Erreichen der SDGs beschleunigen
Digitale Technologien haben Einfluss auf mindestens 70% der 169 SDG-Unterziele und könnten darüber hinaus eine massive Kostenreduktion erwirken (vgl. UNDP SDG Digital Acceleration Agenda, 2023). Gleichzeitig liegt die Internetnutzung junger Menschen bei weitem höher als jene aller anderen Altersgruppen. Die globale Staatengemeinschaft ist nun aufgerufen, diese neuen und größeren Potenziale bei den gegenwärtigen wie nachkommenden Generationen zu heben und somit auch Fortschritte bei der Erreichung der UN-Agenda 2030 zu befördern. Den 12. August zum Anlass zu nehmen, den Fokus auf die Jugend und ihre Fähigkeiten zu richten, kommt allen zugute.
Das Konzeptpapier zum Internationalen Tag der Jugend mit weiteren Informationen findet sich hier: Konzeptpapier | Internationaler Tag der Jugend 2024
Beispiele für das Engagament junger Menschen an der Schnittstelle von Digitalisierung und Nachhaltiger Entwicklung sind hier nachzulesen: UNESCO | International Youth Day
Exkurs: Junge Menschen sind in der Politik unterrepräsentiert
Während junge Menschen einen beachtlichen Teil der Weltbevölkerung ausmachen und von gegenwärtiger Politikgestaltung im besonderen Maße betroffen sind, bleiben ihre politischen Teilhabemöglichkeiten begrenzt. Weltweit sind nur 2,8% der Parlamentsabgeordneten 30 Jahre oder jünger. In Österreich, wo das Durchschnittsalter von Abgeordneten bei knapp 52 Jahren liegt, ist nur ein einziger Abgeordneter unter 30 (vgl. Altersstruktur im Nationalrat am 04.07.2024). Diese Lücke trägt dazu bei, dass junge Menschen ihre Überzeugungen, Positionen und Lösungsvorschläge nicht effektiv genug in die Politik einbringen können. Das kann sich unter anderem in einer Distanz zu politischen Institutionen und Entscheidungsprozessen niederschlagen, wie sie beispielsweise der 8. Bericht zur Lage der Jugend in Österreich (2023) beobachtet.