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Querschnittsthemen

 

Internationaler Tag der Geodiversität

Der Schutz der Geologischen Vielfalt unseres Planeten ist Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Zukunft. Geowissenschaften sind der Schlüssel zu einem besseren Verständnis unseres Planeten und dem Verhältnis von Mensch und Natur.

Mit dem heuer erstmals stattfindenden Internationalen Tag der Geodiversität möchte die UNESCO Bewusstsein für die immense Bedeutung geologischer Vielfalt schaffen und den maßgeblichen Beitrag der Geowissenschaften zur Sicherung einer nachhaltigen Zukunft und zum Erreichen der 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele aufzeigen. 

Die Geowissenschaften liefern uns kostbares Wissen über unseren Planeten und seine 4,6 Milliarden Jahre alte Geschichte. Dieses Wissen ist unerlässlich, um auf die großen Herausforderungen unserer Zeit zu reagieren und unseren Planeten auch für künftige Generationen zu erhalten. Die UNESCO ist die einzige Organisation der Vereinten Nationen mit einem Mandat zur Förderung von Forschung und Kapazitäten im Bereich der Geowissenschaften.

Was ist Geodiversität?

Unter Geodiversität oder auch geologischer Vielfalt verstehen wir Mineralien, Gesteine, Fossilien, Böden, Sedimente und Landformen, aber auch hydrologische Ausprägungen wie zum Beispiel Flüsse und Seen. Der Begriff „Geodiversität“ umfasst darüber hinaus die Prozesse, die diese Ausprägungen hervorbringen und verändern. Geologische Vielfalt bezieht sich also auf den nichtbelebten Teil unseres Planeten – sowohl an der Oberfläche als auch im Inneren.

Warum sind Geodiversität und die Geowissenschaften wichtig?

Geodiversität trägt maßgeblich zu einer nachhaltigen Zukunft bei – einige Beispiele:

  • Gesteine und geologische Prozesse spielen eine bedeutende Rolle für sauberes Grundwasser und gesunde Fließgewässer: die Zufuhr von geologisch gespeichertem Grundwasser bewirkt, dass Flüsse auch in Zeiten der Trockenheit weiter fließen können. Verschmutztes Oberflächenwasser wird gefiltert, bevor es das Grundwasser erreicht.
  • Geodiversität ist wesentlich für das menschliche Wohlergehen: Die natürliche Veränderung von Gesteinen bildet die Grundlage für fruchtbare Böden, die sich für die Landwirtschaft nutzen lassen. Wenn richtig bzw. ethisch abgebaut und genutzt, können Bodenschätze Wohlstand und Beschäftigung schaffen. Durch Geodiversität entstehen Landschaften, die identitätsstiftend wirken und auch dem Geotourismus zugrunde liegen.
  • Geowissenschaften sind wichtig für den Katastrophenschutz: Überschwemmungen, Erdbeben, Vulkanausbrüche oder Erdrutsche lassen sich zuverlässiger vorhersagen und die Folgen dadurch eindämmen. Die Geowissenschaften generieren zudem Wissen über historische Klimaveränderungen, das genutzt wird, um zu verstehen, wie sich das Klima in Zukunft verändern könnte.
Wie setzt sich die UNESCO für Geodiversität und Geowissenschaften ein?
  • Außergewöhnliche Beispiele für die geologische Vielfalt unseres Planeten werden in den 177 Globalen Geoparks der UNESCO (UNESCO Global Geoparks) weltweit bewahrt. In Österreich befinden sich drei Geoparks: UNESCO Geopark Steirische EisenwurzenUNESCO Geopark Erz der AlpenUNESCO Geopark Karawanken
  • Die UNESCO hat das Internationale Programm für Geowissenschaften (IGCP) ins Leben gerufen. In diesem Jahr unterstützt das Programm über 60 Kooperationsprojekte weltweit. 
  • Mit dem Earth Futures Festival, einem internationalen Film- und Videofestival, beleuchtet die UNESCO die Rolle der Geowissenschaften für eine nachhaltige Zukunft.
  • Im Bereich der Bildung setzt sich die UNESCO unter anderem dafür ein, Mädchen und Frauen für die Naturwissenschaften und somit auch die Geowissenschaften zu begeistern und fördert Nachwuchsforscherinnen, beispielsweise mittels des L’Oréal-UNESCO-Förderprogramms „For Women in Science“.

Links

Panorama Hochobir im UNESCO Geopark Karawanken
Panorama Hochobir
© Geopark Karawanken

[...] geodiversity plays a fundamental role in human well-being, sustainability and the preservation of world heritage, issues affecting the whole planet. On this International Day, UNESCO calls on the international community to galvanize the potential of geological sciences – and view familiar landscapes through fresh eyes.

Audrey Azoulay, UNESCO-Generaldirektorin