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Querschnittsthemen

 

BNE-Jugenddelegierte beim UNECE Forum for ESD and Youth 2024Mit der österreichischen Delegation in Zypern

Am 27. und 28. Juni 2024 fand unter großer Beteiligung von Jugendlichen und Jugendorganisationen das erste Forum on ESD („Empowering Youth for Sustainable Futures: Entrepreneurship Education and Youth Engagement”) der UN-Wirtschaftskommission für Europa (UNECE) statt. Die Jugenddelegierte für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE), Maria Blomenhofer, war als Mitglied der österreichischen Delegation dabei. Hier berichtet sie aus Limassol, Zypern.

Gemeinsam mit Vertretern des Klima- und des Bildungsministeriums, Serafin Gröbner (BMK) und Florian Matzka (BMBWF), durfte ich als Mitglied der nationalen Delegation am BNE-Forum der UNECE teilnehmen – und konnte mich aktiv einbringen. Als BNE-Jugenddelegierte der österreichischen UNESCO Kommission wurde ich eingeladen, auf dem Podium mitzudiskutieren und über Maßnahmen zum besseren Einbezug von Stakeholdern im Allgemeinen und zur Förderung der Teilhabe von Jugendlichen im Besonderen zu sprechen. Im Vorfeld hatte hierzu bereits ein intensiver Informationsaustausch mit der Leitung der Podiumsdiskussion Eimear Manning und dem Koordinator der UNECE Youth Platform Simon Herteleer stattgefunden. Die Jugendplattform der UNECE ist ein Mechanismus für mehr Mitsprache und Mitgestaltung junger Menschen bei Fragen, die Bildung für nachhaltige Entwicklung betreffen.

Starke Präsenz von Jugendlichen und Jugendorganisationen

Die Konferenz umfasste mehrere Key Speeches, beispielsweise von der zypriotischen Kulturministerin, mehrere High-Level-Podiumsdiskussionen und parallel dazu Diskussionsrunden, die im kleineren Kreis abgehalten wurden. Zudem wurden in diversen Workshops mit Rapporteur*innen – größtenteils junge Teilnehmer*innen des Forums – Herausforderungen und Lösungsansätze zu verschiedenen BNE-spezifischen Themen erarbeitet.

Das Besondere am UNECE-Forum in Zypern war, dass 20–25 Prozent der Teilnehmer*innen Jugendliche oder Jugendorganisationen waren (zum Vergleich: bei der letzten UNECE Conference on Youth waren es nur acht Prozent) –  ein großer Schritt in Richtung Jugendpartizipation. Zudem war an jeder Podiumsdiskussion mindestens eine jugendliche Person beteiligt, was den Charakter der Konferenz noch weiter unterstrich. Inhaltlich besonders auffallend war der wiederkehrende Hinweis auf eine besondere Verantwortung älterer Generationen gegenüber den nachfolgenden Generationen nebst der Forderung nach sinnvoller und aktiver Beteiligung junger Menschen an Entscheidungsprozessen, ein Anliegen, das schon beim Meeting des Steering Committee on ESD der UNECE wenige Wochen zuvor in Genf im Fokus gestanden war.

Beteiligungsmöglichkeiten stehen noch nicht allen Jugendlichen gleichermaßen offen

Bei der eingangs erwähnten Podiumsdiskussion gelang es, einen kleinen Einblick in die österreichische BNE-Landschaft zu geben und auf einige Jugendinitiativen auf nationaler Ebene einzugehen, so zum Beispiel die österreichische Klimaklage und die Zusammenarbeit der (UN-)Jugenddelegierten. Ich konnte auch den Fokus darauf lenken, dass Jugendbeteiligung oftmals an Privilegien gebunden ist – einer der Gründe, warum es nach wie vor einen großen Mangel an Diversität unter den Stimmen junger Menschen gibt.

Intensivere Zusammenarbeit und besserer Überblick über bestehende Initiativen nötig

Zudem konnte ich einmal mehr betonen, wie wichtig administrative und finanzielle Unterstützung, aber auch Hilfestellung in Form von Feedback ist, um das Engagement junger Menschen zu stützen. Bei aller Eigeninitiative junger Menschen muss meines Erachtens dennoch klar sein: die Verantwortung für den Wandel zu einer nachhaltigeren Gesellschaft liegt bei den politischen Entscheidungsträger*innen.

Ebenso wichtig wie die Unterstützung von Jugendorganisationen und -Initiativen ist aus meiner Sicht, die Zusammenarbeit der verschiedenen Stakeholder zu fördern und auf eine Zusammenschau aller aktuellen Entwicklungen im Bereich von ESD und Global Citizenship Education (GCE) hinzuwirken. Neben all dem darf zudem nicht vergessen werden, dass Bildung für Nachhaltige Entwicklung nicht nur junge Menschen betrifft, sondern Lernende jeden Alters.

Was Jugendliche der UNECE mit auf den Weg geben

Das für mich größte Highlight war das selbstorganisierte Treffen der jungen Teilnehmer*innen im Anschluss an die Konferenz, wo wir gemeinsam noch mehrere Stunden lang reflektierten und einen Plan für eine Stellungnahme mit Empfehlungen für die UNECE fassten. Diese Stellungnahme ist online hier zu finden: Stellungnahme der Jugenddelegierten (ESD Forum Zypern 2024)

BNE-Jugenddelegierte

Die Position des oder der BNE-Jugenddelegierten wurde im Jahr 2023 im Rahmen einer Kooperation zwischen der Österreichischen UNESCO-Kommission und dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), Abteilung V/9 – Nachhaltige Entwicklung und Bewusstseinsbildung, eingerichtet. Ziel ist es, Entwicklungen im Kontext von SDG 4.7 aus einer Jugendperspektive zu reflektieren und Akteur*innen dabei zu unterstützen, diese Sichtweise bei Umsetzungsmaßnahmen besser zu berücksichtigen. Von Juni 2023 bis Juni 2024 hat Maria Blomenhofer das Amt inne, ab Juni 2024 ÖUK Youth Representative Cäcilia Regner.

Kontakt: youthrep@unesco.at

Links

Die österreichische Delegation beim UNECE Forum 2024 in Zypern (v.l.n.r.): Serafin Gröbner (BMK, Abteilung V/9 – Nachhaltige Entwicklung und Bewusstseinsbildung), Maria Blomenhofer (BNE-Jugenddelegierte von ÖUK und BMK) und und Florian Matzka (BMBWF, Referat I/10a – Schulpartnerschaft)
© Maria Blomenhofer
Mitglieder der österreichischen Delegation beim UNECE Forum 2024 in Zypern
© Maria Blomenhofer