Jugendperspektiven auf Bildung für Nachhaltige Entwicklung und Global Citizenship EducationBNE-Jugenddelegierte Maria Blomenhofer bei der UNECE in Genf
Jedes Jahr trifft sich das Steuerungsgremium zu „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) der UN-Wirtschaftskommission für Europa (UNECE), um sich über die Fortschritte bei der Implementierung der BNE-Strategie auszutauschen. Jugenddelegierte Maria Blomenhofer war beim 19. Arbeitstreffen in Genf als Mitglied der österreichischen Delegation dabei und berichtet in diesem Artikel von ihren Eindrücken.
Ich hatte von 29.–31. Mai 2024 das große Vergnügen, zum zweiten Mal als BNE-Jugenddelegierte der Österreichischen UNESCO-Kommission an einem Treffen des Steuerungsgremiums zu „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ der UNECE teilzunehmen. Ich reiste als Mitglied der österreichischen Delegation gemeinsam mit einem Vertreter des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) an.
Der erste Tag war gefüllt mit Kapazitätsaufbau-Workshops, um die Mitgliedstaaten bei der Umsetzung der BNE-Strategie der UNECE zu unterstützen. Die Schwerpunkte des zweiten und dritten Tages umfassten unter anderem Updates zu den Ergebnissen der Arbeit einer Ad-hoc-Gruppe zu Indikatoren für die Berichterstattung über die Implementierung der BNE-Strategie sowie Diskussionen über die Vorbereitungen zur Feier des 20. Jubiläums der Annahme der Strategie im Jahr 2025.
Einer der Schwerpunkte der Zusammenkunft in Genf lag auf dem Thema Jugendpartizipation. Folglich entspann sich eine lebhafte Diskussion darüber, wie Jugenddelegierte der Mitgliedstaaten besser in die Prozesse der UNECE eingebunden werden können. Es wurde auch intensiv über das bevorstehende BNE-Forum der UNECE in Zypern gesprochen, das insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene in den Blick nehmen wird (Titel: "Empowering Youth for Sustainable Futures: Entrepreneurship Education and Youth Engagement").
Drei intensive Tage als Mitglied der österreichischen Delegation
Besonders wichtig war mir, erneut die Möglichkeit für einen Redebeitrag vor den Delegierten zu nutzen, um über aktuelle Ereignisse und Entwicklungen in Zusammenhang mit BNE zu berichten. Im Fokus: junge Menschen und ihr Einsatz für den Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung.
Um zu zeigen, wie hoch der Gestaltungswille und das Engagament diesbezüglich sind, habe ich die Regionale Jugendklimakonferenz (RCOY) und die Local Conference of Youth (LCOY) hervorgehoben, auf denen junge Menschen ihre Ideen und Meinungen austauschen konnten. Ich habe auch auf die österreichische Klimaklage hingewiesen, die von 12 Kindern und Jugendlichen vor dem Verfassungsgerichtshof eingebracht wurde. Die Klage wurde zwar aus formalen Gründen abgewiesen, dennoch zeigt sie deutlich, dass junge Menschen zunehmend gegen Maßnahmen mobilisieren, die ihre verfassungsmäßig garantierten Rechte verletzen können.
Darüber hinaus habe ich dafür plädiert, Jugendliche mit ihren Forderungen stärker zu unterstützen – zum Beispiel durch integrative und diverse Jugendbeiräte, die Kanäle schaffen, um die Anliegen und Stellungnahmen junger Menschen direkt an politische Entscheidungsträger*innen heranzutragen. In meiner Rede konnte ich außerdem auf ein Dossier des Fachbeirats „Transformative Bildung/Global Citizenship Education (GCE)“ der Österreichischen UNESCO-Kommission eingehen, das zum Ziel hat, die Begriffe „BNE“, „GCE“ und „Transformative Bildung“ zu klären und die Zusammenhänge zwischen ihnen aufzuzeigen.
Ein Resümee
Das 19. Arbeitstreffen der UNECE bot erneut eine wertvolle Plattform zum Austausch und zur Weiterentwicklung der BNE-Strategie der Organisation. Besonders die Diskussionen und Aktivitäten rund um die Jugendbeteiligung zeigten einmal mehr, wie wichtig es ist, junge Menschen aktiv in Entscheidungsprozesse einzubinden und ihre Perspektiven zu berücksichtigen. Die Delegationen der Mitgliedstaaten wurden erneut dazu aufgefordert, Jugenddelegierte zu ernennen und zu den Sitzungen des Steuerungsgremiums einzuladen. In Bezug darauf freue ich mich auf die weiteren Entwicklungen und insbesondere auf das BNE-Forum in Zypern im Juni.
BNE-Jugenddelegierte
Die Position des oder der BNE-Jugenddelegierten wurde im Jahr 2023 im Rahmen einer Kooperation zwischen der Österreichischen UNESCO-Kommission und dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), Abteilung V/9 – Nachhaltige Entwicklung und Bewusstseinsbildung, eingerichtet. Ziel ist es, Entwicklungen im Kontext von SDG 4.7 aus einer Jugendperspektive zu reflektieren und Akteur*innen dabei zu unterstützen, diese Sichtweise bei Umsetzungsmaßnahmen besser zu berücksichtigen. Von Juni 2023 bis Juni 2024 hat Maria Blomenhofer das Amt inne, ab Juni 2024 ÖUK Youth Representative Cäcilia Regner.
Kontakt: youthrep@unesco.at