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Presse

der Österreichischen UNESCO-Kommission  
Foto: © Colourbox.de / Eduardo

World Aids Day 01.12. – END INEQUALITIES. END AIDS. END PANDEMICS.

01.12.2021

  • 01. Dezember

Globale Ungleichheiten betreffen uns alle, unabhängig davon, wer wir sind oder woher wir kommen.

Jedes Jahr am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag. Menschen auf der ganzen Welt vereinen sich, um ihre Unterstützung für Menschen zu zeigen, die von HIV betroffen sind und um derer zu gedenken, die ihr Leben durch AIDS verloren haben.

Im Jahr 2020 hat die COVID-19-Pandemie

  • die Aufmerksamkeit der Welt auf die Gesundheit und die Auswirkungen von Pandemien auf Leben und Lebensgrundlagen gelenkt und
  • aufgezeigt, wie Gesundheit mit anderen kritischen Themen wie dem Abbau von Ungleichheiten, Menschenrechten, der Gleichstellung der Geschlechter, Sozialschutz und Wirtschaftswachstum verknüpft ist.

Obwohl beträchtliche Fortschritte auf dem Weg zur Bekämpfung von AIDS erzielt wurden, ist die HIV-Epidemie noch nicht vorbei und junge Menschen sind weiterhin unverhältnismäßig stark gefährdet. Weltweit leben 1,7 Millionen junge Menschen mit HIV und im Jahr 2018 gab es etwa 160.000 Neuinfektionen unter Jugendlichen.[1]

Umfassende Sexualaufklärung ist wichtig, damit sich junge Menschen vor HIV schützen können. Sie hilft jungen Menschen auch, ungewollte Schwangerschaften und andere sexuell übertragbare Infektionen zu vermeiden, ermutigt sie, gesundheitsbezogene Informationen und Dienste in Anspruch zu nehmen, fördert Werte wie Toleranz, gegenseitigen Respekt und Gewaltlosigkeit in Beziehungen und unterstützt einen sicheren Übergang ins Erwachsenenalter.[2]

Die Thematik muss nicht nur im globalen Kontext betrachtet werden, sondern auch auf nationaler Ebene. In Österreich sind schätzungsweise 9.000 Menschen von HIV infiziert und bei etwa 10% der HIV-Infizierten ist die Krankheit bisher nicht diagnostiziert.[3] Wir haben mit der AIDS Hilfe Wien, der Beauftragten für Presse und Öffentlichkeitsarbeit Frau Metyko, über die Situation in Österreich gesprochen.


Warum ist HIV ein wichtiges Thema in Österreich?
Es ist wichtig darüber zu sprechen, weil jedes Jahr 1-2 Menschen pro Tag die Diagnose HIV erhalten. Mit einer Tablette am Tag kann man ein annähernd normales Leben führen. Doch auch heute erfahren Menschen mit HIV in gewissen Situationen eine Ungleichbehandlung, weshalb manche Menschen, aus verschiedenen Gründen, aber auch aus Angst vor dem Stigma, lieber auf einen HIV-Test verzichten. 

Leider werden in Österreich 40% der HIV-Diagnosen zu einem Zeitpunkt gestellt, wo die Infektion weit fortgeschritten ist. Durch eine rechtzeitige Diagnose und Therapie können Folgeerscheinungen und Übertragungen nachhaltig vermieden werden.

Die Zahl der Neudiagnosen bzw. die Anzahl der „Late Presenter“, also der Personen, die ihre Diagnose zu einem Zeitpunkt erhalten, wo die Infektion schon fortgeschritten ist, könnte reduziert werden, würden die Testmöglichkeiten ausgebaut und häufiger in Anspruch genommen werden. Daher hat die Aids Hilfe Wien gemeinsam mit dem Dachverband der Sozialversicherungsträger, der Ärztekammer und 7 Landesärztekammern, der Österreichischen AIDS Gesellschaft, der ÖGNÄ HIV und allen österreichischen Aidshilfen die Kampagne #einfachtesten ins Leben gerufen. Ziele der Kampagne sind die Steigerung der HIV-Frühdiagnosen als auch die Bewusstseinsbildung über „Late Presenter“.

Inwiefern sind die COVID-19 Pandemie und die damit einhergehenden Lockdowns eine Herausforderung für Ihre Arbeit? Wie hat sich diese dadurch verändert?
Corona hat auch unseren Betrieb anfangs vor einige Herausforderungen gestellt. Doch gemeinsam fanden sich gute Lösungen: so konnten wir zum Beispiel während der Lockdowns unser täglich frisch zubereitetes Essen für HIV-positive Menschen persönlich zustellen. Und mit unserem neuen Anmeldetool auf www.aids.at wurde das Anmelden für Tests oder Beratungsleistungen super easy – so können unnötige Wartezeiten vermieden und die Corona-bedingten Hygienevorschriften im Betrieb gut eingehalten werden. Für unsere Workshopangebote wurden Online-Alternativen konzipiert.


Die Arbeit der UNESCO im Bereich Bildung und HIV, insbesondere ihre strategischen Prioritäten, den Zugang zu qualitativ hochwertiger, umfassender Sexualerziehung zu verbessern und Bildung sicher und inklusiv zu gestalten, ist ein wichtiger Bestandteil der globalen AIDS-Bekämpfung. Die UNESCO unterstützt nationale Bildungsbehörden und Partner bei der Stärkung ihrer bestehenden Lehrpläne und der Anpassung von Inhalten und Ansätzen an ihren lokalen Kontext.

An diesem Welt-AIDS-Tag wollen wir daran erinnern, dass globale Ungleichheiten uns alle betreffen, unabhängig davon, wer wir sind oder woher wir kommen.


[1] AIDS Hilfe Wien – Globale Statistik zu HIV/AIDS
https://aids.at/information/statistisches/
[2] UNESCO – World AIDS Day
https://en.unesco.org/commemorations/worldaidsday
[3] AIDS Hilfe Wien – Facts & Figures. HIV/AIDS in Österreich
https://aids.at/wp-content/uploads/2021/03/Facts-Figures-HIV-AIDS_Maerz-2021-1.pdf

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© UNAIDS
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