Springe zum Hauptinhalt

Presse

der Österreichischen UNESCO-Kommission  
Foto: © Colourbox.de / Eduardo

UNESCO lanciert Programm zur Unterstützung ukrainischer Künstler*innen

17.06.2022

Die UNESCO hat in Zusammenarbeit mit der ukrainischen Nichtregierungsorganisation Museum of Contemporary Art (MOCA) ein Pilotprogramm ins Leben gerufen. Das Programm unterstützt ukrainische Künstler*innen finanziell, um die Fortsetzung des künstlerischen Schaffens und den Zugang zum kulturellen Leben zu fördern.

Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine und der daraus resultierenden plötzlichen Unterbrechung des kulturellen Lebens sind die Kunstsammlungen in dem Land in Gefahr und die meisten Künstler*innen haben zudem ihre Einnahmequellen verloren. Dies hat schwerwiegende Auswirkungen auf die kulturelle Vielfalt des Landes, die im UNESCO-Übereinkommen über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen von 2005 verankert ist.

Zuschüsse für Kunstprojekte

Um dieser schwierigen Situation entgegenzuwirken, startet die UNESCO das Pilotprogramm Supporting the Continuation of Artistic Creation and Access to Cultural Life in Ukraine (Unterstützung der Fortsetzung des künstlerischen Schaffens und des Zugangs zum kulturellen Leben in der Ukraine) in Zusammenarbeit mit der Nichtregierungsorganisation Museum of Contemporary Art (MOCA), der federführenden Institution des Ukrainian Emergency Art Fund, welches in Partnerschaft mit Zaborona media, The Naked Room und Mystetskyi Arsenal museum complex gegründet wurde. Der Fonds, der von der UNESCO bereits mit 100.000 Dollar ausgestattet wurde, wird Künstler*innen Stipendien und finanzielle Unterstützung gewähren, um ihre kreative Arbeit zu fördern und sicherzustellen, dass die Bevölkerung weiterhin Zugang zu Kultur hat. Die UNESCO und MOCA werden einen besonderen Schwerpunkt auf die Finanzierung von Kunstprojekten legen, die zur Unterstützung von Menschen beitragen, die mit Kriegstraumata konfrontiert sind.

Olga Balashova, Leiterin der NGO Museum of Contemporary Art (MOCA), sagt: "Unsere Organisation vereint Vertreter*innen der künstlerischen und fachlichen Gemeinschaften, die sich mit zeitgenössischer Kunst in der Ukraine befassen, und entwickelt diesen Bereich systematisch weiter. Nach dem 24. Februar haben wir gespürt, dass die Bedeutung unserer Mission als kulturelle Front nur noch größer geworden ist: Dynamische und lebendige Stimmen ukrainischer Kulturschaffender und Künstler*innen sind ein entscheidendes Element, um unsere Werte und Visionen für die Zukunft zu teilen."

UNESCO verstärkt ihre Notfallmaßnahmen

Das Programm dient als Ergänzung der Notfallmaßnahmen, die die UNESCO seit Beginn des Krieges im Februar 2022 zum Schutz des materiellen und Immateriellen Kulturerbes, zur Sicherung der Museumssammlungen und zur Bekämpfung des illegalen Handels mit Kulturgütern ergriffen hat. Darüber hinaus beobachtet die UNESCO seit Beginn des Krieges in der Ukraine die Situation von Künstler*innen in enger Abstimmung mit Netzwerken von Kulturakteur*innen und Künstler*innen im Lande sowie mit internationalen Organisationen, die sich für gefährdete Künstler*innen einsetzen: PEN America's Artists at Risk Connection, Artists at Risk (AR)/ Perpetuum Mobile, ICORN, Freemuse, Prince Claus Fund und das PAUSE programme.

Links

© Alina Grubnyak / Unsplash

Der Schutz und die Förderung von Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen ist eine Kernaufgabe der UNESCO, die im Kontext bewaffneter Konflikte noch an Dringlichkeit gewinnt. Durch ihr Talent und ihre Kreativität haben Künstler*innen die Kraft, den Dialog und die sozialen Verbindungen in den schwierigsten Zeiten aufrechtzuerhalten. Sie tragen dazu bei, den Grundstein für den Wiederaufbau von Gesellschaften zu legen.

Audrey Azoulay, Generaldirektorin der UNESCO

Kontakt

Presse / Öffentlichkeitsarbeit

Tel.: +43 / 1 / 526 13 01
E-Mail: presse@unesco.at