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Presse

der Österreichischen UNESCO-Kommission  
Foto: © Colourbox.de / Eduardo

Gender-Bericht 2022: Deepening the debate on those still left behind

03.05.2022

Dem neuen UNESCO-Bericht zur Gleichstellung der Geschlechter zufolge, schließen die Mädchen mit ihren Leistungen im Fach Mathematik zu den Jungen auf. Trotzdem hindert die Ungleichheit zwischen Geschlechtern Mädchen häufig immer noch daran ihr Potenzial auszuschöpfen.

Der jährlich erscheinende UNESCO-Bericht zur Gleichstellung der Geschlechter vertieft die Debatte um Benachteiligung im Bildungswesen und schafft einen Überblick über die globale Situation. Die Analyse von Daten aus 120 Ländern im Bereich der Grund- und Sekundarschulbildung ergab, dass Jungen zwar in den ersten Jahren bessere Leistungen in Mathematik erbringen als Mädchen, jedoch gleicht sich dieser Unterschied in den höheren Stufen aus.

Die Untersuchung bestätigt, dass sich die geschlechterspezifischen Gefälle beim Lernen selbst in den ärmsten Ländern angeglichen, in einigen Ländern inzwischen sogar umgekehrt haben. Jedoch beeinflussen Vorurteile und Stereotype wohl nach wie vor die Lernergebnisse, denn obwohl Mädchen in der oberen Primar- und Sekundarstufe in Mathematik aufholen, sind Jungen in allen Ländern unter den leistungsstärksten Schüler*innen in Mathematik überrepräsentiert.

In Ländern mit mittlerem und hohem Einkommen schließen Mädchen in der Sekundarstufe in den Naturwissenschaften zwar deutlich besser ab als Jungen, trotzdem entscheiden sie sich immer noch seltener für einen naturwissenschaftlichen Bildungsweg. Dies deutet darauf hin, dass geschlechtsspezifische Vorurteile immer noch ein Hindernis für eine weitere Ausbildung in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Ingenieurswesen und Mathematik (STEM) darstellen.

Mädchen schneiden beim Lesen besser ab als Jungen                                         
Während Mädchen in Mathematik und Naturwissenschaften gute Leistungen erbringen, schneiden sie beim Lesen noch besser ab. Mehr Mädchen als Jungen erreichen die Mindestanforderungen im Lesen. Am größten ist der Unterschied in der Grundschulbildung in Saudi-Arabien, wo 77% der Mädchen, aber nur 51% der Jungen in der 4. Klasse die Mindestkompetenz im Lesen erreichen. In Thailand übertreffen die Mädchen die Jungen im Lesen um 18 Prozentpunkte, in der Dominikanischen Republik um 11 Punkte und in Marokko um 10 Punkte. Selbst in Ländern, in denen Mädchen und Jungen in den ersten Klassenstufen auf demselben Niveau lesen, wie in Litauen und Norwegen, vergrößert sich der Abstand zugunsten der Mädchen bis zum Alter von 15 Jahren auf etwa 15 Prozentpunkte.

„Obwohl mehr Daten benötigt werden, haben die jüngsten Veröffentlichungen dazu beigetragen ein beinahe globales Bild der geschlechterspezifischen Unterschiede bei den Lernergebnissen unmittelbar vor der Pandemie zu zeichnen. Wir brauchen Gleichstellung der Geschlechter beim Lernen und müssen sicherstellen, dass jede*r Lernende sein*ihr Potenzial ausschöpft“, so Manos Antoninis, Direktor des Weltbildungsberichts (GEM-Report) der UNESCO.

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