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Presse

der Österreichischen UNESCO-Kommission  
Foto: © Colourbox.de / Eduardo

Das Wissen um die Lipizzanerzucht wird als immaterielles Kulturerbe der Menschheit eingereicht

25.03.2020

Das umfangreiche Wissen rund um die Zucht, Haltung und Ausbildung der Lipizzaner soll Teil des immateriellen UNESCO-Kulturerbes werden - Multinationale Nominierung von Österreich, Bosnien und Herzegowina, Italien, Kroatien, Rumänien, Slowakei, Slowenien und Ungarn zur Aufnahme der Lipizzanerzucht in die „Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit“.

Am 25. März 2020 wurde die Kandidatur der Lipizzanerzucht offiziell bei der UNESCO für die Aufnahme in die „Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ eingereicht. Slowenien hat die Kandidatur gemeinsam mit Österreich, Bosnien und Herzegowina, Italien, Kroatien, Rumänien, der Slowakei und Ungarn vorbereitet. Die UNESCO wird die Kandidatur in einem mehrmonatigen Verfahren evaluieren, im November 2021 wird sie über die Aufnahme entscheiden.

Der Lipizzaner ist europaweit die einzige Kulturpferderasse, die seit der Renaissance ungebrochen gezüchtet wird. Dahinter steht ein umfangreiches Wissen um Zucht, Haltung und Ausbildung der Pferde, das seit mehr als 450 Jahren von Generation zu Generation im Wesentlichen mündlich weitergegeben wird. 

In Österreich sind die Träger*innen dieses Wissens die Mitarbeiter*innen des Lipizzanergestüts Piber in der Steiermark, das seit 1920 Lipizzaner für die Spanische Hofreitschule in Wien züchtet. Im Lipizzanergestüt Piber wird das vierhundertjährige Wissen um die Aufzucht gepflegt, um Pferde für spezifische Leistungen zu züchten, die sie besonders durch die Spanische Hofreitschule in Wien weltberühmt gemacht haben. 

Immaterielles Kulturerbe vereint acht Staaten in Europa

Traditionsträger*innen aus 8 Staaten haben diese multinationale Nominierung gemeinsam mit Expert*innen erarbeitet, um den mit der Lipizzanerzucht verbundenen umfassenden Fundus an Wissen, die kulturelle Bedeutung und sozialen Praktiken nun auch international sichtbar zu machen. 

Bis heute sind die Lipizzaner ein wesentlicher Bestandteil von Ritualen, festlichen Veranstaltungen und Pferdesportarten und spielen eine besondere Rolle im kulturellen und sozialen Alltag von Gemeinden rund um die Gestüte. Sie haben eine wichtige Funktion bei repräsentativen und zeremoniellen Ereignissen und werden als Symbole auf Münzen, Banknoten, Wappen, Etiketten, Briefmarken abgedruckt. Ihr kultureller Wert wird durch mündliche Überlieferungen sowie in Volksliedern weitervermittelt und zeugt von einer engen emotionalen Verbindung zwischen Mensch und Pferd. Lipizzanerzucht nimmt auch in den Bereichen Hippotherapie und Pferdesport (Reiten, Kutschenfahren) eine wichtige Rolle ein sowie natürlich auch in der klassischen Reitkunst der Spanischen Hofreitschule in Wien.

© Bundesgestüt Piber GöR

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