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Presse

der Österreichischen UNESCO-Kommission  
Foto: © Colourbox.de / Eduardo

Brand der Kathedrale von Notre-Dame in Paris - bedeutende Teile der UNESCO-Welterbestätte vernichtet

16.04.2019

Mit dem verheerenden Brand in der Nacht von 15. auf 16. April wurde eines der zentralen Baudenkmäler der europäischen Gotik schwerst beschädigt. Seit 1991 UNESCO-Weltkulturerbe, gilt die Kathedrale von Notre-Dame als herausragendes Baukunstwerk, dessen Bedeutung weit über den europäischen und religiösen Kontext hinausgeht.

Die weltweiten Reaktionen auf das Ereignis führen deutlich vor Augen, welche Bedeutung Kulturdenkmälern auch in modernen Gesellschaften zu Teil wird.

UNESCO- Generaldirektorin Audrey Azoulay äußerte sich tief betroffen über die Ereignisse:
Unsere Herzen sind gebrochen“, sagte Azoulay, die sich gemeinsam mit den Französischen Behörden unmittelbar nach dem Brand vor Ort begab. „Notre Dame ist ein historisch, architektonisch und spirituell außergewöhnliches universelles Erbe. Ebenso ist es ein Denkmal des literarischen Erbes, ein einzigartiger Ort in unserer kollektiven Vorstellungskraft. Ein Erbe Frankreichs, aber auch der gesamten Menschheit. Diese Tragödie erinnert uns an die Kraft, mit der wir über kulturelles Erbe verbunden sind. Wir erhalten Unterstützungserklärungen aus der ganzen Welt.“

Die Generaldirektorin verkündete außerdem, dass eine unverzügliche Schadensbeurteilung durchgeführt werde. Die Begutachtung werde von den betreffenden Stellen, nationalen und lokalen Behörden, dem Management der Stätte sowie der Kirche durchgeführt, um einen Aktionsplan zu erstellen, einen weiteren Verfall der Stätte zu vermeiden und so viele originale Bestandteile wie möglich zu bergen. Die UNESCO wird dann die Behörden bei der Wiederherstellung begleiten und unterstützen.

Der Brand bedeutet nicht nur aus kunsthistorischer Sicht einen schweren Verlust – mit den Zerstörungen wurde ein unermesslicher Teil des kulturellen Gedächtnisses des Landes und der Welt vernichtet,“ so Sabine Haag, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission.

Die Brandkatastrophe erinnert daran, dass wir auch im 21. Jahrhundert nicht vor Ereignissen gefeit sind, die den Verlust jahrhundertealter Kulturschätze zur Folge haben. Der Schutz des kulturellen Erbes erfordert fortwährendes, intensives Bemühen und internationale Zusammenarbeit.

Mit der gestrigen Nacht wurde die Kathedrale von Notre-Dame in Paris zu einem Mahnmal dafür, welchen kulturellen, identitätsstiftenden und emotionalen Wert kulturelles Erbe für Gesellschaften hat. Mit der Welterbekonvention trägt die UNESCO einen bedeutenden Teil zu diesem globalen Bestreben bei, Denkmäler und Stätten von außergewöhnlichem, universellen Wert zu bewahren“, so Sabine Haag.


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In der Nacht von 15. auf 16. April wurden wesentliche Bauteile der Kathedrale Notre Dame in Paris (seit 1991 Welterbestätte) durch einen Brand zerstört.
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