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Presse

der Österreichischen UNESCO-Kommission  
Foto: © Colourbox.de / Eduardo

24. Jänner: Welttag der Bildung

23.01.2021

Der Welttag der Bildung erhält heuer aufgrund der COVID-19-Pandemie eine besondere Relevanz und Dringlichkeit. 1,6 Milliarden Lernende in über 190 Ländern waren von den Schließungen von Schulen und Universitäten sowie dem Aussetzen von Alphabetisierungsprogrammen und Programmen des Lebenslangen Lernens betroffen. Die globale Bildungskrise verstärkt vorhandene Ungleichheiten.

„Recover and Revitalize Education for the COVID-19 Generation“ – unter diesem Motto setzt sich die UNESCO dieses Jahr mit besonderem Nachdruck dafür ein, dass alle Menschen in Zeiten der globalen COVID-19-Bildungskrise Zugang zu hochwertiger Bildung erhalten. Dieser Tag wurde von den Vereinten Nationen ausgerufen, um weltweit auf die wichtige Rolle der Bildung für die Entwicklung von friedlichen und nachhaltigen Gesellschaften hinzuweisen.

„Die Pandemie hat dazu geführt, dass Schulen und Universitäten in vielen Staaten der Welt zumindest eine Zeitlang geschlossen wurden. Spätestens dann ist es klar geworden, wie wichtig Schulen und Universitäten für eine funktionierende Gesellschaft sind. Sie sorgen für Bildung und Qualifizierung junger Menschen und sie ermöglichen damit ein selbstbestimmtes Leben. Gleichzeitig hat die Pandemie klargemacht, in welchen Bereichen zusätzliche Investitionen notwendig sind: die Digitalisierung des Unterrichts und die besondere Förderung jener, die durch das Distance Learning nicht oder schlecht erreicht werden.“, so Bildungsminister Heinz Faßmann.

Bildung ist ein wichtiges Instrument der Selbstermächtigung und kann einen Ausweg aus der Armut bieten. In Zeiten der Schulschließungen und während des herausfordernden Distance Learnings müssen wir benachteiligte und vulnerable Lernende stärken, damit diese nicht von der Gesellschaft zurückgelassen werden. Denn Bildung muss allen offen stehen - unabhängig von Geschlecht, sozioökonomischer oder geographischer Herkunft oder individueller Befähigung.“, betont Patrizia Jankovic, Generalsekretärin der Österreichischen UNESCO-Kommission.

Die Bildungskrise in Zahlen
Etwa 258 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit haben keine Möglichkeit, die Schule zu besuchen, darunter etwa vier Millionen Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung. Besonders davon betroffen sind Mädchen und Frauen; so schließen weniger als 40% der Mädchen in Subsahara-Afrika die Sekundarstufe ab. Weiters verfügen weltweit 617 Millionen Kinder und Jugendliche nicht über basale Lese- und Rechenkenntnisse. Kinder mit Behinderungen haben mit einer zusätzlichen Hürde zu kämpfen: Für sie ist die Wahrscheinlichkeit niemals zur Schule gehen zu können etwa 2,5 Mal so hoch wie für Kinder ohne Beeinträchtigungen.

Inklusive Bildung: Präsentation des Weltbildungsberichts in Österreich Die UNESCO ist mit dem Monitoring der Umsetzung des Bildungsziels SDG4 im Rahmen der UN-Nachhaltigkeitsagenda 2030 beauftragt. Der aktuelle Weltbildungsbericht „Inklusion und Bildung: All means All“ fokussiert das Thema inklusive Bildung, das in Zeiten der Pandemie besondere Bedeutung erhält.

In Österreich wird der Weltbildungsbericht am 28. Jänner zum Thema „Bildung und Inklusion: All means all“ online präsentiert. Im Anschluss diskutieren österreichische Inklusions- und Bildungsexpert*innen die Ergebnisse des Berichtes und stellen sich der Frage, wie der gesamtgesellschaftliche Prozess der Inklusion in der Bildung gefördert werden kann. Die Präsentation wird von der Österreichischen UNESCO-Kommission in Kooperation mit der ÖFSE (Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung) veranstaltet.

“Recover and Revitalize Education for the COVID-19 Generation”
Die UNESCO ruft im Zuge des Welttags der Bildung dazu auf, insbesondere die internationale Zusammenarbeit und Solidarität zu verstärken, um Bildung und das Lebenslange Lernen zu fördern. Seit nunmehr 75 Jahren als UN-Sonderorganisation für Bildung zuständig, hat die UNESCO schon zu Beginn der Pandemie auf die sich abzeichnende, verheerende Bildungskrise reagiert. So hat die UNESCO im März 2020 die Globale Bildungskoalition gestartet, die relevante Organisationen aus nunmehr 160 Ländern vereint. 

Die UNESCO und ihre Partner begehen den Welttag der Bildung heuer mit der Online-Konferenz “Recover and Revitalize Education for the Covid-19 generation” am 25. Jänner. Die Konferenz findet im Rahmen des “Learning Planet Festival” mit UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay sowie mit dem Präsidenten der UN-Generalversammlung Volkan Bozkir statt. Bei der Konferenz berichten ausgewählte Personen von ihren Erfahrungen im Einsatz für Bildungsprojekte. Zudem werden vielversprechende innovative Ansätze in Pädagogik, Technologie und Partnerschaften präsentiert sowie die Frage nach der Budgetsituation im Bildungsbereich diskutiert.

Bildung als Menschenrecht und als Schlüssel zu nachhaltiger Entwicklung
Das Recht auf Bildung ist in Artikel 26 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankert, wo das Recht auf eine kostenlose und verpflichtende Elementarausbildung festgelegt ist. Die UN-Kinderrechtskonvention (1989) fordert darüber hinaus, dass auch Hochschulbildung für alle zugänglich sein soll. Diese Rechte werden weltweit massiv verletzt.

Mit der Verabschiedung der UN-Nachhaltigkeitsagenda 2030 hat sich die internationale Gemeinschaft – und damit auch Österreich – im Jahr 2015 zudem zur Erreichung der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele verpflichtet. Das globale Nachhaltigkeitsziel 4 lautet: „Bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherstellen sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen fördern.“  Die Umsetzung dieses Ziels ist zentral für die Entwicklung friedlicher, nachhaltiger und fairer Gesellschaften.

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