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Vielfalt kultureller Ausdrucksformen

Freiräume für Kunst und Kultur  
Foto: © Caroline Minjolle

"Zivilcourage zeigen: Künstlerische Freiheit benennen" - Interaktiver Workshop mit DIE | AULA

Künstler*innen werden zu mehrtägigen Verwaltungshaften und Geldbußen verurteilt, oder vor Gericht gestellt - Gründe dafür sind u.a. Social-Media Posts, Kritik am Regime oder "Obszönität" der Inhalte. Fälle aus der ganzen Welt zeigen die unterschiedlichen Facetten künstlerischer Freiheit und ihrer Einschränkungen. Doch was umfasst Kunstfreiheit im Verständnis der UNESCO konkret? Ist künstlerische Freiheit auch in Europa, in Österreich, in Gefahr? Diesen Fragen sowie Möglichkeiten Zivilcourage zu zeigen widmete sich der Workshop zur künstlerischen Freiheit.

Am 16. Jänner 2023 fand der interaktive Workshop "Zivilcourage zeigen: Künstlerische Freiheit benennen" in Kooperation mit DIE | AULA am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien statt.

"Künstlerische Freiheit ist die Freiheit, vielfältige kulturelle Ausdrucksformen zu erdenken, zu schaffen und zu verbreiten; ohne Zensur durch Regierungen, politische Einflussnahme oder Druck von nicht-staatlichen Akteur*innen. Sie schließt das Recht aller Menschen auf Zugang zu diesen Werken ein und ist für das Wohlergehen von Gesellschaften unerlässlich." Arts Rights Justice Austria / UNESCO

Im Verständnis des UNESCO-Übereinkommens über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen (2005) kann künstlerische Freiheit nur dann garantiert werden, wenn die Produktion, Distribution und Teilhabe frei möglich ist – dazu zählt auch die soziale und ökonomische Absicherung von Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen.

Gemeinsam und in Kleingruppen wurde über persönliche Erfahrung mit Einschränkungen Künstlerischer Freiheit gesprochen und Möglichkeiten diskutiert, Zivilcourage zu zeigen. 

  • Mit welchen Formen von Verletzungen/Einschränkungen der künstlerischen Freiheit war ich oder waren Menschen in meinem Umfeld bisher konfrontiert?
  • Welche konkreten Konsequenzen ergeben/ergaben sich daraus?
  • Welche Gegenmaßnahmen fallen mir ein?

Monitoring: ein wichtiges Tool 
Im Jahr 2019 hat die Österreichische UNESCO-Kommission als Teil der offenen Vernetzungsplattform Arts Rights Justice Austria ein Monitoring-System entwickelt, das die systematische Dokumentation von Verletzungen und Einschränkungen der künstlerischen Freiheit in bzw. durch Österreich ermöglichen soll. Für das Arts Rights Justice Austria Netzwerk ist klar, dass mehr Sichtbarkeit von und auch Einsatz gegen Verletzungen der Kunstfreiheit sowie Unterstützung für Direktbetroffene ein großes Netzwerk benötigt wird. 

Was bringt Monitoring?

  • Monitoring ist ein Prozess der Beobachtung, Erfassung, Messung & Protokollierung, bzw. Dokumentation dessen was passiert.
  • Monitoring einer Situation, das Messen einer Veränderung eines Zustands oder einer Reihe an Zuständen oder eines Mangels dessen.
  • Zweck: Falldokumentation, Erkennen von Trends und Mustern, Internes Lernen & Sensibilisierung
  • Monitoring kann dazu beitragen ein Phänomen zu beobachten, Veränderung zu kommunizieren, aber auch Fortschritte zu melden. Probleme zu verstehen, klarzustellen, was wir ändern wollen. Annahmen zu hinterfragen, zu lernen, besser zu werden aber auch rechenschaftsfähig zu sein.

Das Formular sowie eine Anleitung zum Monitoring gibt es auf www.kunstfreiheit.at

Der Workshop wurde als Rahmenprogramm der Ausstellung "Introspektive" von DIE | AULA veranstaltet.

DIE | AULA ist ein Studierendenprojekt, versteht sich als Experimentierraum für künstlerische und kunsthistorische Perspektiven und wurde als Raum für Diskurs, Kunst und Vernetzung am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien konzipiert. 

 

© Bauer/ÖUK
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