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Vielfalt kultureller Ausdrucksformen

Freiräume für Kunst und Kultur  
Foto: © Caroline Minjolle

kültüř gemma! Fellowship: Mobilitätsbarrieren

Von November 2021 bis April 2022 ist Daria Tchapanova als kültüř gemma! Fellow bei der Österreichischen UNESCO-Kommission tätig. Sie setzt sich in einem Videoprojekt mit künstlerischer Mobilität auseinander und wird in ihrer Arbeit Mobilitätsbarrieren durch Stimmen von Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen sichtbar machen.

Fellowship Fokus: Mobilität von Kulturakteur*innen
Künstlerische Freiheit ist nicht gleich Kunstfreiheit. Sie ist weitreichend und betrifft u.a. auch die Mobilität von Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen. Die Realität zeigt jedoch, dass Künstler*innen Schwierigkeiten haben, bedingt durch die Überschreitung der politischen Grenze, ihre Arbeit in Österreich frei auszuüben. Oftmals sind sie prekären Lebenssituationen ausgesetzt. Artikel 16 ("Vorzugsbehandlung") der UNESCO-Konvention über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen verpflichtet dazu, die Mobilität von Künstler*innen aus dem sogenannten Globalen Süden zu fördern.

Das Projekt von Daria Tchapanova bietet keine juristischen Lösungen für betroffene Künstler*innen und Institutionen, vielmehr ist es als Ergänzung zur Arbeit der Österreichischen UNESCO-Kommission sowie zum gesamtheitlichen Diskurs zu verstehen. Einschränkungen künstlerischer Mobilität werden an politischen Grenzen sichtbar. An diesem Punkt knüpft das Fellowship an und stellt die Schwierigkeiten, die politische Grenzen - sozial wie auch bürokratisch - mit sich bringen durch Stimmen von betroffenen Künstler*innen visuell dar. Das Projekt soll eine Video-Arbeit zeigen; die Arbeitsweise ist prozessorientiert, das Endformat noch offen. Am Ende entsteht entweder ein Kurzfilm oder eine Video-Installation. 

Interviewpartner*innen gesucht
Ziel des Fellowships ist es, verschiedene Positionen von Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen, die mit Barrieren der künstlerischen Mobilität in Österreich konfrontiert sind, näher zu beleuchten. Gesucht sind Interviewpartner*innen, die ihre Erfahrungen zu diesem Thema teilen möchten, in Bezug auf Visum, Aufenthalt oder Ähnlichem. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Positionen aus dem sogenannten Globalen Süden. Jedes Interview (max. 30 min) wird mit EUR 100,- honoriert. Die gesamte Ausschreibung steht in englischer Sprache als Download (unten) bereit. 

kültüř gemma!
Ist ein Projekt zur Förderung migrantischer künstlerischer Arbeit. Jährlich vergibt kültüř gemma! freie Arbeitsstipendien und Fellowships an Wiener Kulturinstitutionen. Neben der finanziellen und ideellen Förderung einzelner Projekte versteht sich kültüř gemma! als kulturelle Vernetzungsplattform. Unser Ziel ist es, migrantische Positionen im mehrheitlich weißen Kulturbetrieb als Selbstverständlichkeit zu etablieren und der Pluralität der Stadt auch im kulturellen Leben gerecht zu werden.

Österreichische UNESCO-Kommission
Das Fellowship ist im Fachbereich "Vielfalt kultureller Ausdrucksformen" verortet. Die Arbeit des Fachbereichs basiert auf dem UNESCO-Übereinkommen über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen (2005). Herzstück des Übereinkommens ist die Sicherung eines Umfeldes, in dem sich eine Vielfalt an Kunst und Kultur frei entfalten kann und vor einer rein ökonomischen Betrachtungsweise geschützt ist. In diesem Sinne beschäftigt sich der Fachbereich mit unterschiedlichen Fragestellungen zu Rahmenbedingungen künstlerischen und kulturellen Schaffens, wie u.a. Mobilität von Kunst und Kulturakteur*innen, faire Arbeitsbedingungen im Kunst- und Kultursektor sowie partizipative Politikgestaltungsprozesse im Feld.

Über Daria Tchapanova

Daria Tchapanova (*1983 Bulgarien) lebt und arbeitet als Bildende Künstlerin in Wien, Österreich.

In ihrer Arbeit setzt sie sich mit unterschiedlichen Medien, Intervention, Installation, Video, Fotografie, Collage und Graphic im Bezug auf räumliche Kontexte auseinander.

Daria bewegt sich gerne in fremden Räumen, ihre Arbeit an verschiedenen Orten hat sie ermutigt auch im Bereich der Dokumentation zu arbeiten. Dabei setzt sie sich mit Fragen des sozialen Engagements, der persönlichen Verbindung und der zeitlichen Aneignung von Raum auseinander. Meist sind diese Arbeiten durch Kollaborationen inspiriert. Ein weißer Faden, ein verbindendes Element und die Schnittstelle zwischen der Künstlerin und dem Raum, ist ein sichtbarer und greifbarer Aspekt. Derzeit beschäftigt sie sich mit Kunst und Anthropologie und wie sie eine Linie zwischen zwei Denkweisen zeichnen kann.

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