Klosterarbeiten, filigrane Verzierungen heiliger Objekte, haben ihren Ursprung im 15. Jhd. und sind heutzutage beinahe in Vergessenheit geraten. Dem Engagement von Privatpersonen ist es zu verdanken, dass das traditionsreiche und historische Kunsthandwerk wiederbelebt und wieder ausgeübt wird.
Klosterarbeiten sind reine Handarbeiten, die im Zuge der Reliquienverehrung im Barock entstanden sind und vorwiegend (aber nicht nur) in Frauenklöstern praktiziert wurden. Heilige Leiber und Reliquien erhielten kunstvolle Fassungen und wurden mit reichem Zierrat versehen, Bilder und Schreine mit Golddrahtarbeiten dekoriert, Heiligenfiguren prachtvoll eingekleidet und kleine Kostbarkeiten zum Schmuck von Altären hergestellt. Klosterarbeiten sind vielfältig und zahlreiche kostbare Materialien finden dabei Verwendung. Allen gemeinsam ist der religiöse Inhalt sowie die immense Geduld und hohe Fingerfertigkeit, die bei der Fertigung von Nöten sind.
Im 20. Jhd. wurden die Klosterarbeiten aufgrund der zunehmenden Säkularisierung und damit einhergehenden sinkenden Nachfrage nahezu vollständig aufgegeben. In den 1980ern formierten sich jedoch Initiativen von Privatpersonen mit dem Ziel, das traditionsreiche Handwerk wiederzubeleben. Dies führte u.a. zur Gründung des Vereins Werkgruppe Klosterarbeiten. Das Wissen um die Herstellung von Klosterarbeiten wurde überwiegend mündlich überliefert. Es gibt europaweit kaum Unterlagen über die Arbeitstechniken und die vereinzelt auffindbaren sind aufgrund der nicht nachvollziehbaren Anweisungen wenig aufschlussreich. Die notwendigen Materialien, Arbeitsschritte und Techniken, um Klosterarbeiten herzustellen, mussten deshalb mittels aufwendiger Recherchen und anhand historischer Objekte, Originale wie auch detaillierte Abbildungen, nachvollzogen werden. Neben Erforschung und Dokumentation des beinahe vergessenen Handwerks leistet die Werkgruppe Klosterarbeiten aktiv Vermittlungsarbeit und gibt das erforschte Wissen im Rahmen von Vorträgen, Kursen und Workshops weiter.


Wirksamkeit und Erfolg
Dank der Forschung, Dokumentation und Vermittlungstätigkeit der Werkgruppe Klosterarbeiten wird das Kunsthandwerk wieder vermehrt praktiziert. Die Kurse der Werkgruppe stoßen sowohl österreichweit als auch international auf großes Interesse. Um Klosterarbeiten lebendig zu halten, werden Kooperationen mit Vereinen und Museen und anderen an Klosterarbeiten interessierten Personen auf nationaler und internationaler Basis gepflegt.