Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich
Das Gauderfest in Zell am Ziller ist eines der größten Frühlingsfeste, das sich im Alpenraum erhalten hat und dessen älteste Hinweise bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen. Der Name bezeichnet den Ort dieses Volksfestes, das sogenannte Gauderlehen. Höhepunkt ist der Festumzug, der am ersten Sonntag im Mai stattfindet und bei dem jedes Jahr bestimmte Themen aufgegriffen werden, wie etwa historische Anlässe. Mehr als 2000 Trachtenträger*innen aus einer Vielzahl alpenländischer Regionen wirken mit.
Das Reither Nikolausspiel findet im Abstand von sieben Jahren in Reith im Alpbachtal statt. Das Volksschauspiel besteht aus zwölf typischen Szenen („Bilder“ genannt), in denen die Auflehnung Armer gegen Reiche und Mächtige sowie der Kampf zwischen Gut und Böse dargestellt werden. Diese im Kern kirchlich-pädagogische Aufführung wurde bis 1919 als Stubenspiel aufgeführt, bei dem örtliche Laiendarsteller*innen von Bauernhof zu Bauernhof zogen und einzelne Szenen spielten.
Jede Kultur hat spezifische Arten und Sorten als Nahrungspflanzen hervorgebracht und das Wissen und die Techniken haben sich den Ernährungsgewohnheiten und den klimatischen Voraussetzungen angepasst. Bäuer*innen und Gärtner*innen haben durch gezieltes Anbauen, Pflegen, Auswählen, Nutzen und Vermehren eine enorme Vielfalt geschaffen. Das Wissen um Samenbau, Ernte, Selektion, Reinigung und Lagerung wurde und wird in Familien, aber auch in Gemeinschaften von Generation zu Generation weitergegeben.