Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich
Ratschen ist ein Lärmbrauch, der in verschiedenen Formen in den Tagen vor Ostern in weiten Teilen Österreichs praktiziert wird. Zentral dabei ist die sogenannte Ratsche, ein Holzschrapinstrument, dessen Geräusch von Gründonnerstag bis Ostersonntag die dann verstummten Kirchenglocken ersetzen soll. Bei der am häufigsten verbreiteten Form des Ratschens gehen Kinder zu verschiedenen Zeiten durch den Ort, ratschen und sagen nach einem bestimmten Ablauf Sprüche auf.
Scheibenschlagen wird am ersten Sonntag der Fastenzeit, auch Funkensonntag genannt, in mehreren Orten in Südvorarlberg praktiziert. Eigens angefertigte Scheiben aus Erlen- oder Birkenholz werden auf 70 bis 100 cm lange Haselstöcke gesteckt, im sogenannten Vorfeuer zum Glühen gebracht und mit Hilfe einer kleinen Holzbank von den Stöcken abgeschlagen. Bei einem gelungenen Schuss beschreibt die glühende Scheibe einen leuchtenden Bogen am dunklen Nachthimmel.
Das im Jahr 1818 komponierte Lied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ bildet für zahlreiche Menschen einen Fixpunkt des Heiligen Abends und ist für viele der Inbegriff des Weihnachtsliedes überhaupt. Das gemeinsame Singen und Musizieren wird von Kirchengemeinschaften verschiedener Konfessionen, Chören, Gesangsvereinen, Kindergärten, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen gleichermaßen praktiziert und angeregt.
In jeder Gemeinde Vorarlbergs findet am Sonntag nach Aschermittwoch ein eigener Funken zum Ausklang der Alten Fasnacht statt. Bereits am Faschingsdienstag wird die Funkentanne geschlagen, die bis zu 30 Meter hoch sein kann. Am Samstag vor dem Funkensonntag wird mit dem Aufbau des Funkens selbst begonnen, wobei alle Materialien, die in den vergangenen Wochen gesammelt wurden, zu einem turmartigen Gebilde aufgeschlichtet werden. Der Funken wird traditionell bei Einbruch der Dunkelheit entzündet.