Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich
Im niederösterreichischen Ybbsitz blickt das Schmieden auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück. Manche Schmiededynastien, die früher in Anspielung auf ihr Handwerk und ihren beachtlichen Wohlstand gerne als „Schwarze Grafen“ bezeichnet wurden, können auf eine über 200 Jahre lange Familientradition zurückblicken. Die Welser Schmiede etwa befindet sich nun bereits in der 15. Generation im Besitz von ein und derselben Familie.
Die überlieferten slowenischen Flur- und Hofnamen stellen eine wichtige Quelle zum Verständnis für die wirtschaftlichen, sozialgeschichtlichen und sprachlichen Entwicklungen des Kärntner Raumes dar. Sie sind Bestandteil des Kulturerbes der Kärntner Slowen*innen sowie auch der deutschsprachigen Bewohner*innen der Region.
Jedes Jahr zwischen Weihnachten und dem Fest der Heiligen Drei Könige findet im Villgratental das traditionelle Sternsingen statt. Zwei Tage lang gehen zwei Gruppen in eigens dafür angefertigten Kleidern von Haus zu Haus und singen überlieferte Neujahrslieder.
Das Telfer Schleicherlaufen zählt zu den großen Traditionsfasnachten Tirols und findet alle fünf Jahre statt. Rund 500 Fasnachtler nehmen aktiv daran teil. Ein großer Teil der Telfer Bevölkerung ist auch durch das Herrichten der Gewänder, das Ausbessern des Schmuckes etc. in die Fasnachtsvorbereitungen eingebunden. Masken wie die Telfer „Wilden“ mit ihren aus „Baumbart“ hergestellten Kostümen, der „Panz’naff“, der „Laternenträger“ und insbesondere die Schleicher sind einzigartig.
Der Verein für gegenseitige Hilfeleistung bei Brandfällen „Nebenleistung“ ist eine Selbsthilfeorganisation in St. Oswald im Yspertal (Niederösterreich), die bei Brandfällen in der Region in Form von Arbeitsleistungen, Naturalien oder Geld, Hilfe zur Verfügung stellt. Die Kurzbezeichnung für den Verein lautet „Nebenleistung“.
Die „Vereinigten zu Tamsweg“ ist die älteste, durchgehend existierende Vereinigung berufstätiger Männer im regionalen Umfeld von Tamsweg und wurde von Lungauer Handwerkern im Jahr 1738 als Begräbnisbruderschaft gegründet. Bis heute begleiten die Mitglieder Begräbnisse, nehmen an kirchlichen Prozessionen teil und halten jährlich zwischen 1. Jänner und dem Samstag nach dem Aschermittwoch die Vereinigtenoktav – eine Festwoche – ab.
Das Dudeln ist ein wichtiger Bestandteil der Wiener Gesangskultur. Sein Ursprung ist am Beginn des 19. Jahrhunderts zu suchen, als Tiroler Sängerschaften sich auf Tourneen durch die Städte Europas begaben und somit der Stadtbevölkerung den Brauch des Jodelns näherbrachten. In Wien entwickelte sich das Dudeln vor allem in den Bezirken Ottakring und Hernals und wurde nicht nur zu einem wichtigen Element berufsmäßiger Sänger*innen, sondern auch zu einem festen Bestandteil der Wiener Gesangskultur.