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Immaterielles Kulturerbe

Bräuche, Wissen, Handwerkstechniken  
Foto: © UNESCO/James Muriuki

Montafoner Dialekt
Mündliche Traditionen in Vorarlberg, aufgenommen 2017

  • Heimatschutzverein Montafon

„Muntafunerisch“ stellt eine Besonderheit innerhalb der österreichischen Dialekte dar. Eingebettet in die Vorarlberger alemannisch-schwäbische Dialektlandschaft zeichnet sie sich durch Beibehaltung älterer Reliktwörter aus. Diese stammen aus der Siedlungsgeschichte. Das Rätoromanische wurde um 1300 durch die Einwanderung der Walser verdrängt, geblieben sind bis heute rund 200 Reliktwörter, Redewendungen sowie grammatikalische Eigenheiten und ein enorm breites Lautinventar fast ohne Diphtonge.

Die Montafoner Mundart wird von Lorüns bis Partenen und in den Seitentälern Silbertal und Gargellen gesprochen und verstanden. Rätoromanische Wörter verbinden sich dabei mit Walliser Lautungen und dem dominanten Niederalemannischen zu einer über Jahrhunderte gewachsenen Einheit. Diese sprachlichen Besonderheiten werden in der Sprachwissenschaft als beispielhaft für Lautentwicklungen und Sprachkontakt herangezogen. Am stärksten ist der Dialekt in Tätigkeiten verwurzelt, die den Alltag in der Region stark prägten und prägen (in der Landwirtschaft, Holzarbeit, Haushalt etc.). Der Montafoner Dialekt ist auch heute noch zentraler Teil der Identität und wird im Alltag verwendet. Sowohl in der Familie, in der Schule, bei der Arbeit oder öffentlichen Anlässen wird er gepflegt und so von Generation zu Generation weitergegeben. Unvermeidbar ist das Verschwinden mancher Bezeichnungen, die in der Gegenwart keine Verwendung mehr haben. In Gesprächsrunden, bei Erzählnachmittagen, Lesungen oder anderen Veranstaltungen wird „Muntafunerisch“ jedoch bewusst gepflegt und tradiert. Das Können und (zumindest passive) Verständnis der Mundart ist für die Teilnahme am Ortsgeschehen wesentlich, da sie stark im Alltag verankert ist.

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Montafoner Dialekt Muntafunerisch
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Lorenzin Hermann
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Sigrid Juen

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