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Immaterielles Kulturerbe

Bräuche, Wissen, Handwerkstechniken  
Foto: © UNESCO/James Muriuki

Hundstoaranggeln
Gesellschaftliche Praktiken in Salzburg, aufgenommen 2010

Das Hundstoaranggeln am Hohen Hundstein im Pinzgau ist vermutlich die älteste im Alpenraum ausgetragene Sportart. Am letzten Sonntag im Juli pilgern Hunderte auf den Hohen Hundstein, um bei diesem Wettkampf als Kämpfer*in oder Zuschauer*in teilzunehmen. Es heißt, dass das Ranggeln das ehrlichste Kräftemessen der Männer im Alpenraum sei.

Das Jakobiranggeln am Festtag des Heiligen Jakob, wie das Hundstoaranggeln früher hieß, ist für die Region ein wichtiger Bestandteil des Almsommers. Wie in alten Zeiten steigen die Ranggler*innen und Zuschauer*innen am letzten Sonntag im Juli zum Ranggeln am Hundstein über 13 traditionelle Wege auf. Die Wettkämpfe werden von Musikgruppen, Schnalzergruppen und Goasler*innen umrahmt. Die zentrale Lage des von allen Seiten leicht zugänglichen Aussichtsberges im Zentrum des Salzburgischen Ranggelsportes erlaubt es, dass jedes Jahr tausende Besucher*innen anreisen, um dem Spektakel beizuwohnen.
Die Wurzeln des Ranggelns reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Ursprünglich von Almsennern und Knechten ausgeübt, ist Ranggeln mittlerweile zu einer Sportart geworden, in der Europameisterschaften für Junioren und die Allgemeine Klasse ausgetragen werden. Aufgrund seiner Ursprünglichkeit wurde das Ranggeln in den internationalen Verband der IFCW (= international ferderation of celtic wrestling ), die europäische Vereinigung alter, traditioneller Ringsportarten, aufgenommen.
Ein genaues Regelwerk legt die anzuwendenden Würfe und Griffe (die zum Teil aus dem Mittelalter stammen) sowie Bekleidung, Kampfzeit und Beschaffenheit des Kampfplatzes fest. Erlaubt sind nur jene Techniken, die dem/der Gegner*in keine Schmerzen verursachen. Der/Die Sieger*in des Wettbewerbs darf sich dann ein Jahr lang als „Hundstoa-Hogmoar“ feiern lassen.

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