Springe zum Hauptinhalt

Immaterielles Kulturerbe

Bräuche, Wissen, Handwerkstechniken  
Foto: © UNESCO/James Muriuki

Gasteiner Perchten
Gesellschaftliche Praktiken in Salzburg, aufgenommen 2011

Der Gasteiner Perchtenlauf findet alle vier Jahre zwischen Neujahr und dem Dreikönigstag im Raum Bad Gastein und Bad Hofgastein statt. Unter den rund 140 mitlaufenden Figuren, wie zum Beispiel den Heiligen Drei Königen, Schleifermandln, Hanswursten, Hexen, Kramperl und Schnabelperchten befinden sich auch rund 30 Kappenträger*innen, die einen meist mehrere Meter hohen Kopfschmuck tragen.

Die Kappenträger*innen bringen dabei den Zuschauer*innen entlang des Weges in Form einer kurzen Tanzdarbietung und einer Verbeugung auf Befehl des Perchtenhauptmanns Glück- und Segenswünsche. Aufgrund seiner hohen Teilnehmer*innenzahl und der langen zurückgelegten Distanz zählt der Gasteiner Perchtenlauf zu den größten Veranstaltungen seiner Art im Alpenraum und genießt das rege Interesse der Bevölkerung.
Er ist fester Bestandteil des Gasteiner Jahresablaufs und Identifikationssymbol der lokalen Bevölkerung. Die Organisation wird vom Gasteiner Perchtenverein übernommen, der sich um die regelmäßige Ausrichtung im Vierjahresrhythmus kümmert.
Die Weitergabe an die jeweils nächste Generation erfolgt mündlich und durch den Eintritt in den Verein Gasteiner Perchten. Je nach Alter und Mitgliedsjahren übernehmen die Vereinsmitglieder verschiedene Aufgaben und Rollen im Zug und erreichen sukzessive immer höhere Stufen in der Hierarchie, wobei die Kappenträger*innen besonderes Ansehen genießen. Durch die hohe Bedeutung des Perchtenlaufs für die Bevölkerung gibt es genügend junge Nachfolger*innen.
Die Ursprünge des Gasteiner Perchtenlaufs lassen sich bis in die Zeit der Renaissance zurückverfolgen. Im Laufe der Jahrhunderte war der Perchtenlauf mehrmals von Verboten der weltlichen und kirchlichen Obrigkeiten betroffen. Eine regelmäßige Aufführungspraxis stellte sich erst ab der Wende zum 20. Jahrhundert ein. Die Gestaltung der Kostüme und die Teilnehmer*innenanzahl sind seit damals ständigen Änderungen unterworfen.


Kontakt

Andreas Mühlberger
5640 Bad Gastein
a.muehlberger@outlook.at

Downloads

Links

Galerie

Suche im Verzeichnis