Bleiberger Knappenkultur
Gesellschaftliche Praktiken in Kärnten, aufgenommen 2010
- SBW-Terra Mystica & Montana Schaubergwerks-GmbH
Über Jahrhunderte bildete der Bergbau die wirtschaftliche Lebensgrundlage für die Einwohner*innen von Bad Bleiberg. Gemeinsam setzte man sich mit Gefahr und Tod im Berg auseinander, beschäftigte sich mit der Mythologie des Berges, arbeitete, feierte Feste und begründete somit die Knappenkultur. Obwohl der Stollen 1992 geschlossen wurde, bemühen sich viele Initiativen im Ort um den Erhalt und die Weitergabe der überlieferten Traditionen.
Bis ins 19. Jahrhundert gehörte das entlegene, kaum landwirtschaftlich nutzbare Hochtal zwischen Villacher Alpe (Dobratsch) und Gailtaler Alpen zu den am dichtesten besiedelten Alpentälern in Österreich. Die Geschichte des Bergbaus wirkt bis heute nach, und die Knappenkultur bildet auch heute noch einen wichtigen Bestandteil der Identität der Gemeinde. Ihre Spuren finden sich in Haus- und Flurnamen, den darstellenden Künsten sowie im sozialen Gefüge. Der Bergmännische Kulturverein, die Musikvereine und Kapellen tragen mit ständigen Aktivitäten zur Weitergabe des Elements bei. Beim traditionellen „Ledersprung“, der im Anschluss an die Barbaramesse stattfindet, sprangen früher die Bergleute symbolisch in den Stand des Bergmannes, springen heute diejenigen, die sich für die Weiterentwicklung der Bergbaukultur einsetzen. Aus der lebendigen Knappenkultur entwickelten sich auch staatliche Einrichtungen: der Konsumverein Selbsthilfe aus der Bruderlade oder der Pensionistenverband. Durch die Industrialisierung wurden viele Handwerkstechniken wie Wasserhebetechniken weiterentwickelt; die handgemeißelten Schrämstollen werden bis heute gepflegt und aufrechterhalten. Das Schaubergwerk Terra Mystica und die Darstellung von Arbeitsgeräten in der Terra Montana bringen den Besucher*innen die Arbeit und Technik näher. Im 1988 gegründeten Bergmännischen Kulturverein sind private Initiativen zum Erhalt der Schrämstollen zusammengefasst.
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