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Kultur

Kulturelle Entwicklung: Erbe und Vielfalt  

MONDIACULT 2025: Kultur als Priorität

In einer Zeit erhöhter geopolitischer Spannungen und vielfältiger Krisen versammelten sich mehr als 160 Länder in Barcelona zur MONDIACULT, der größten Weltkonferenz der UNESCO zum Thema Kulturpolitik. Die Konferenz wurde auf Einladung von und in Zusammenarbeit mit Spanien organisiert. Die MONDIACULT bestätigt ein ehrgeiziges Ziel: Kultur in den Mittelpunkt der Entwicklungs- und Krisenbewältigungspolitik zu stellen und gleichzeitig eine nachhaltige Finanzierung sicherzustellen.

Die 2022 neu ins Leben gerufene MONDIACULT-Konferenz hat sich als wichtiger Eckpfeiler für eine globale Agenda für Kultur etabliert. Nachdem Kultur bei der letzten MONDIACULT-Ausgabe zu einem „globalen öffentlichen Gut“ erklärt worden war, bekräftigten die mehr als 160 vertretenen Staaten in diesem Jahr ihr Engagement, Kultur in Entwicklungs- und Notfallmaßnahmen zu verankern. In dem gemeinsamen Schlussdokument wird die Bedeutung von Kultur für die nachhaltige Entwicklungsagenda betont. Für Österreich nahmen Dr.in Anna Steiner (BMWKMS), Klara Koštal (Österr. UNESCO-Kommission) und Youth Representative Yasmin Maatouk teil. Die nächste MONDIACULT findet 2029 in Ryad, Saudi-Arabien, statt.

Erster Globaler Kulturbericht 

In Barcelona stellte die UNESCO ihren ersten Globalen Bericht über Kulturpolitik vor. Dieser Bericht enthält erstmals strukturelle Indikatoren zum Stand der Kultur weltweit, die dazu dienen werden, Entwicklungen zu beobachten und öffentliche Kulturpolitik zu gestalten. Die ersten Ergebnisse sind ermutigend: Die überwiegende Mehrheit der Staaten bezieht Kultur mittlerweile in ihre Entwicklungspolitik ein, während die Kultur- und Kreativwirtschaft derzeit 3,39 % des globalen BIP ausmacht. Es bestehen jedoch weiterhin erhebliche Unterschiede: Die Pro-Kopf-Ausgaben für Kultur sind in Ländern mit hohem Einkommen bis zu 2.000-mal höher als in Ländern mit niedrigem Einkommen.

Virtuelles Museum „gestohlene Kulturgüter“

Im Rahmen der Konferenz wurde das virtuelle Museum für gestohlene Kulturgüter eröffnet. Das Projekt wurde vom Architekten Francis Kéré entworfen und ist die erste immersive Plattform, die sich dem Kampf gegen den illegalen Handel mit Kulturgütern widmet. Das Museum zeigt fast 250 Objekte aus 45 Ländern, begleitet von Geschichten und Erfahrungsberichten, die die Stimmen der direkt von diesem Verlust betroffenen Gemeinschaften hervorheben. Das Museum wurde in Zusammenarbeit mit INTERPOL entwickelt. 

Stärkere politische und diplomatische Anerkennung

Seit 2018 setzt sich die UNESCO dafür ein, Kultur wieder in den Mittelpunkt des multilateralen Dialogs zu rücken und ihre Anerkennung in Foren wie der G20, der G7 und dem Pakt für die Zukunft der Vereinten Nationen zu sichern. Dieser Einsatz wurde von einem starken rechtlichen Engagement der Staaten begleitet, mit fast 80 neuen Ratifizierungen der UNESCO-Kulturkonventionen.

In den letzten Jahren hat die UNESCO ihre Präsenz vor Ort verstärkt, indem sie in Krisen interveniert und eng mit Kulturakteur*innen zusammenarbeitet. In Mossul, Beirut und der Ukraine hat die UNESCO die Restaurierung des Kulturerbes sowie die Wiederbelebung kultureller Aktivitäten unterstützt. In Gaza und im Sudan hat die UNESCO mit innovativen Instrumenten wie Satellitenbildern gearbeitet und die regionale Zusammenarbeit gestärkt. Zusätzlich zu diesen groß angelegten Initiativen hat die UNESCO seit 2018 mehr als 350 Interventionen in 118 Ländern durchgeführt, dabei technisches Fachwissen bereitgestellt und die Sanierung von Stätten unterstützt.

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