Das Wiener Phonogrammarchiv wurde 1899 von der damaligen Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften etabliert und ist das älteste Tonarchiv der Welt. Während seines über hundertjährigen Bestehens wuchs die Sammlung des Archivs auf über 50.000 Aufnahmen mit rund 7.000 Stunden Spielzeit. Die Aufnahmen wurden in unterschiedlichen Teilen der Welt gemacht und dokumentieren überlieferte Traditionen und Ausdrucksformen, wie Sprachen, Dialekte und Musik.
Die Tonaufnahmen wurden vor allem für Forschungszwecke angefertigt. Die technischen Entwicklungen in diesem Bereich ließen zu Beginn des 20. Jh. noch keine quantitativ umfangreichen Sammlungen von Tonaufnahmen zu. Erst die Erfindung der Magnetbandaufzeichnung und tragbarer Tonbandgeräte in den 1950ern erlaubte es, Tonaufzeichnungen in die Forschungsroutine zu integrieren.
Weltweite Bedeutung
Die Sammlung des Phonogrammarchivs zählt zu den umfangreichsten ihrer Art. Zusammen mit dem Berliner Phonogramm-Archiv verwahrt das Wiener Phonogrammarchiv eines der wenigen Beispiele für die frühen phonographischen Sammlungen weltweit. Diese Aufnahmen sind Zeugen des kulturellen Erbes, viele sind die ältesten ihrer Art und damit einzigartig.