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Dokumentenerbe

„Memory of the World“/„Gedächtnis der Menschheit“  
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek

Nachlass Alois Negrelli
, aufgenommen 2022

Der bedeutende Ingenieur Alois Negrelli (1799-1858) zählt zu den bedeutendsten Ingenieuren der Habsburgermonarchie und ist vor allem für seinen Beitrag zur Errichtung des Suezkanals bekannt.

Anhand von (hand-)schriftlichen Aufzeichnungen und Plänen dokumentiert der rund 2.000 Archivalien umfassende Nachlass Leben und Wirken dieses bedeutenden Technikers, der wesentlich zum Ausbau eines modernen, internationalen Verkehrsnetzes wesentlich beigetragen hat.

Geboren 1799 in Primiero (im heutigen Trentino), erwarb Negrelli 1820 sein Ingenieurs-Diplom in Innsbruck. In Tirol und Vorarlberg begann er seine Karriere im Bereich des Straßen- und Wasserbaus (v.a. Flussregulierungen). 1832 ging er in die Schweiz, wo er sich u.a. mit der Projektierung der Schweizer Nordbahn befasste. 1840 wechselte Negrelli als Generalinspektor der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn nach Wien, wo er für den Bau der Eisenbahnverbindung in die nördlichen Kronländer bis Galizien verantwortlich war und befürwortete 1848 als Leiter des Eisenbahnwesens im Ministerium für öffentliche Arbeiten den Bau der Semmeringbahn als erste Gebirgseisenbahn Europas. 1849 wurde er vom Ministerium nach Verona entsandt, wo er als Vorstand der Baudirektion des Königreichs Lombardo-Venetien den Bau von strategisch wichtigen Verkehrswegen und Bahnlinien in Oberitalien leitete und kehrte schließlich 1855 als Generalinspektor der Staatseisenbahnen wieder nach Wien zurück.

Eine technikhistorische Pionierleistung stellte die Planung des Suezkanals dar. Negrellis Kanalentwurf sah eine direkte, schleusenlose Verbindung zwischen dem Mittelmeer und dem Roten Meer vor. Diese von ihm vorgeschlagene Trasse wurde von einer internationalen Kommission 1856 in Paris bewilligt. Er verstarb allerdings bereits 1858, der Suezkanal wurde 1869 eröffnet.

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