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Dokumentenerbe

„Memory of the World“/„Gedächtnis der Menschheit“  
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek

Die Khevenhüller-Chronik von Georg Moshamer im MAK (1620-1625)
Museum für Angewandte Kunst (MAK), aufgenommen 2024

Die reich bebilderte Handschrift ermöglicht wichtige Einblicke in die österreichische Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Frühen Neuzeit.

Die Khevenhüller-Chronik ist eine Familienchronik aus dem frühen 17. Jahrhundert. Als Objekt von einzigartiger soziokultureller, kulturgeschichtlicher und ökonomischer Wichtigkeit stellt sie für das Dokumentenerbe Österreichs eine unerschöpfliche Quelle dar. Das Adelsgeschlecht der Khevenhüller gilt seit dem 14. Jahrhundert als einflussreiche Grundbesitzer und wichtige kaiserliche Diplomaten in Österreich und Spanien. Die Chronik enthält neben Beschreibungen der Familienmitglieder und ihrer Verwandtschaftsverhältnissen 47 farbige Malereien, davon 28 auf Doppelseiten und 19 auf Einzelblättern. Diese bilden prunkvoll gekleidete Angehörige der Familie, meist vor dem Hintergrund detailreicher, topografisch genauer österreichischer Landschaften, ab. Die Bedeutung für die Geschichte Österreichs liegt zum einen in der Beschreibung der Mitglieder der Familie. Zum anderen liefert sie mit detaillierten Ansichten von Arbeiter*innen bei ihren Tätigkeiten in den Fabriken soziokulturelle Einblicke in diese Zeit und ist eine der wenigen authentischen Primärquellen in der Darstellung der Frühgeschichte der Industrialisierung und des Industriebaus in Österreich. Die Chronik dokumentiert als eine der ersten historischen Quellen den wirtschaftlichen Wendepunkt zur modernen Industriegesellschaft in Österreich.

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ID: 1924

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