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Dokumentenerbe

„Memory of the World“/„Gedächtnis der Menschheit“  
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek

Briefe von Hannah Arendt an Günther Anders (1939-1970)
, aufgenommen 2016

  • Österreichische Nationalbibliothek

Die Briefe von Hannah Arendt (1906-1975) an Günther Anders (1902-1992) stellen in historischer, biographischer und ideengeschichtlicher Hinsicht ein einzigartiges Dokument dar. Als Teil der Korrespondenz der beiden jüdischen Intellektuellen und Eheleute Anders-Arendt dokumentieren sie die historisch-politischen Umwälzungen, den „Zivilisationsbruch“ des 20. Jahrhunderts, Erfahrungen von Flucht, Emigration und Exil.

Die in drei Sprachen – Deutsch, Französisch und Englisch – verfassten Briefe zeigen die KorrespondentInnen darüber hinaus als Teil eines prominenten intellektuellen Netzwerks: Erwähnung finden u. a. Theodor W. Adorno, Walter Benjamin, Bertolt Brecht, Max Horkheimer, Siegfried Kracauer, Martin Heidegger und Gershom Scholem.

Anders und Arendt lernten einander 1925 in einem Seminar Martin Heideggers an der Universität Marburg kennen. Nach der Heirat 1929 in Berlin nahmen die beiden Ehepartner regen Anteil an der wissenschaftlichen Arbeit des/der anderen. 1933 emigrierte Anders nach Paris, Arendt folgte ihm kurz darauf nach. Im französischen Exil lebten die Eheleute in einer Art Notgemeinschaft zusammen. 1936 emigrierte Anders in die USA, 1937 wurde die Ehe mit Arendt brieflich geschieden. Aus den Briefen geht hervor, dass Anders Arendt und ihre Familie wesentlich bei der Flucht aus Europa und der Einreise in die USA unterstützte. Unmittelbar nach ihrer Ankunft in New York im Mai 1941 schrieb Arendt ein Telegramm an Anders, das eines der wichtigsten und eindringlichsten Korrespondenzstücke aus dem Bestand darstellt: „SIND GERETTET WOHNEN 317 WEST 95=HANNAH.“

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ID: 628

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