Neue Publikation: Künstliche Intelligenz verantwortungsvoll gestalten: ethische Rahmenbedingungen und Chancengleichheit in demokratischen Gesellschaften
Wie beeinflusst Künstliche Intelligenz unsere Gesellschaft? Welche ethischen Fragen stellt sie an Demokratie, Teilhabe und Gerechtigkeit? Und wie können wir sicherstellen, dass der digitale Wandel inklusiv und fair gestaltet wird?
Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigte sich die Veranstaltungsreihe „Medien- und Informationskompetenz weiterdenken – Künstliche Intelligenz im Fokus“, die 2024 von der Österreichischen UNESCO-Kommission in Kooperation mit den Wiener Volkshochschulen und COMMIT – Community Medien Institut organisiert wurde.
In insgesamt sechs Workshops und drei Vorträgen widmeten sich internationale Expert*innen gemeinsam mit Teilnehmenden aus Bildungseinrichtungen, NGOs und zivilgesellschaftlichen Organisationen den gesellschaftlichen Herausforderungen rund um KI. Die nun veröffentlichte Publikation zur Veranstaltungsreihe dokumentiert zentrale Beiträge, Diskussionen und Erkenntnisse – und bietet einen vielfältigen, kritischen Blick auf das Spannungsfeld zwischen Technologie, Demokratie und Gerechtigkeit.
KI & Globale Gerechtigkeit – Auftakt mit „Data Justice“
Die erste Veranstaltungseinheit stand unter dem Titel „Künstliche Intelligenz und Globale Gerechtigkeit“. Den Auftakt bildete die Keynote von Arne Hintz, der mit seinem Vortrag „Soziale Gerechtigkeit in der Datengesellschaft“ zentrale Fragen zu Fairness und Teilhabe im digitalen Raum aufwarf. Anhand konkreter Forschungsergebnisse zur Data Justice zeigte Hintz, wie algorithmische Systeme soziale Ungleichheiten verstärken können – etwa durch diskriminierende Entscheidungen bei der Vergabe von Gesundheitsleistungen oder sozialen Unterstützungen.
Zwei vertiefende Workshops von Carina Zehetmaier und Dieter Halwachs befassten sich mit Menschenrechten im Kontext von KI sowie der Rolle sprachlicher Vielfalt und dominanter Datenstrukturen. Besonders im Fokus: die Notwendigkeit, technologische Entwicklungen an Prinzipien wie Inklusion, Transparenz und Vielfalt auszurichten.
Bias, Diskriminierung & demokratische Strukturen
Der zweite thematische Schwerpunkt stellte gesellschaftliche Ungleichheiten, Diskriminierungsrisiken und Meinungsbildungsprozesse in den Mittelpunkt. In ihren Vorträgen beleuchteten Julia Haas und Simone Lackner unter anderem die Rolle von Big Tech in Bezug auf Meinungsfreiheit sowie die Auswirkungen von Desinformation auf demokratische Prozesse.
Die anschließenden Workshops boten Raum für vertiefte Diskussionen zu queer-feministischen Perspektiven auf KI (Katharina Klappheck), geschlechterspezifischen Diskriminierungsrisiken (Eugenia Stamboliev), kritischer KI-Kompetenz und Automatisierungs-Bias (Stefan Strauß) sowie digitaler Quellenkritik (Thomas Wallnig).
Neue Publikation versammelt vielfältige Perspektiven
Die aktuelle Publikation zur Veranstaltungsreihe dokumentiert die Vorträge und Workshops und versammelt acht Beiträge, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln das Thema Künstliche Intelligenz beleuchten – verbunden durch einen gemeinsamen Anspruch: den digitalen Wandel demokratisch, inklusiv und gerecht mitzugestalten.
Die Veröffentlichung bietet fundierte Einblicke für alle, die sich mit Medien- und Informationskompetenz, KI-Ethik und gesellschaftlicher Verantwortung im digitalen Zeitalter auseinandersetzen – ob in der Bildung, Forschung und Zivilgesellschaft.
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- Künstliche Intelligenz verantwortungsvoll gestalten: ethische Rahmenbedingungen und Chancengerechtigkeit in demokratischen Gesellschaften 824 KB (pdf)
Österreichische UNESCO-Kommission (Hg.): Künstliche Intelligenz verantwortungsvoll gestalten: ethische Rahmenbedingungen und Chancengerechtigkeit in demokratischen Gesellschaften. Wien, 2025. ISBN-Nr.: 978-3-902379-33-7, DOI: https://doi.org/10.5281/zenodo.15528167