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UNESCO

 
Foto: © UNESCO / M. Ravassard

70 Jahre UNESCO Mitgliedschaft Österreichs

Am 13. August 1948 ist Österreich offiziell Mitglied der UNESCO geworden. Die UNESCO war damit eine der ersten internationalen Organisationen, der Österreich, lange vor Erlangung der Souveränität und bevor es 1955 Mitglied der Vereinten Nationen werden konnte, beitrat. Ein wichtiger Schritt und Signal - als Wiedereintritt Österreichs in die internationale Gemeinschaft.

Kommentare von Dr. Sabine Haag, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission und Dr. Manfred Nowak, Vizepräsident der Österreichischen UNESCO-Kommission.

Bildung, Wissenschaft und Kultur – Vielfalt, Teilhabe und Kooperation

Die Gründung der UNESCO muss aus der Erschütterung und der moralischen Krise, die die beiden Weltkriege ausgelöst hatten, verstanden werden. Der berühmte Satz aus der Präambel der Verfassung bringt die Grundidee auf den Punkt: Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.Viele Intellektuelle und KünstlerInnen wie Paul Valéry, Thomas Mann, Pablo Picasso, Marie Curie,  Jean Paul Sartre, Yehudi Menhuin oder Albert Einstein engagierten sich, um einen neuen Humanismus zu etablieren. 

Heute ist die UNESCO die UN-Organisation mit den meisten Mitgliedsstaaten und dem breitesten Mandat. Seit ihrer Gründung hat die UNESCO die Weltgemeinschaft um viele Themen bereichert und tonangebend geprägt. Die Politik der Integration, der gegenseitigen Annäherung und der friedlichen Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft und Kultur, hat seit 1945 immer wieder eine tragende Rolle gespielt – sowohl bei der Annäherung von Ost und West zu Zeiten des Kalten Krieges als auch fortwährend im Nord-Süd-Dialog sowie generell als Gegenpol zu den immer stärker ausgeprägten globalen Asymmetrien. 

Vor allem bekannt ist das von der UNESCO geschaffene Völkerrecht zum Schutz von kulturellem Erbe und kultureller Vielfalt, aber auch im Bildungs- und Wissenschaftssektor sind unter Einbindung der Zivilgesellschaft viele substanzielle Beschlüsse und Aktionsprogramme entstanden, wie die Weltbildungsforen mit der Zielsetzung „Bildung für Alle“, die im Bereich Bioethik 2005 eingerichtete Global Ethics Observatory-Datenbank oder auch die Etablierung der zwischenstaatlichen Ozeanographischen Kommission. Aktuell eine große Agenda der Vereinten Nationen, mit Unterstützung der UNESCO, ist die langfristige Verfolgung der 17 Sustainable Development Goals, 17 konkrete Zielsetzungen für eine nachhaltige globale Entwicklung. Als einzige UN-Organisation hat die UNESCO übrigens das Mandat für das so wesentliche Thema Presse- und Meinungsfreiheit

Die dem Frieden dienenden kooperativen Grundprinzipien einer multilateralen Politik sind gerade in Zeiten wieder aufkeimender Nationalismen hochaktuell. Die Vereinten Nationen und mit ihr alle Unterorganisationen sind stärker denn je gefordert, weltweit konsensfähige Visionen zu entwickeln und umzusetzen.

Die Österreichische UNESCO-Kommission hat hier eine Brückenfunktion: Sie kommuniziert UNESCO-Themen in Österreich und bindet dabei eine Vielzahl von Partnerorganisationen ein. Gleichzeitig gestaltet sie die UNESCO in internationalen Komitees und Initiativen aktiv mit.

Dies alles ist heute – mindestens – so aktuell wie vor 70 Jahren.

Dr. Sabine Haag, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission

„Auch wenn alle Kulturen sich voneinander unterscheiden, ist die Menschheit eine Gemeinschaft, die Werte ebenso wie eine Vergangenheit und eine Zukunft teilt. Es gibt sieben Milliarden Wege, ein Mensch zu sein, dennoch sind wir Mitglieder einer Familie – alle unterschiedlich, alle gleichermaßen auf der Suche nach Rechten und Würde. Das ist die Botschaft der UNESCO. “

Audrey Azoulay, UNESCO-Generaldirektorin

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42nd Session of the World Heritage Committee 2018
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