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Immaterielles Kulturerbe

Bräuche, Wissen, Handwerkstechniken  
Foto: © UNESCO/James Muriuki

Falknerei
Umgang mit der Natur in ganz Österreich, aufgenommen 2010

Falknerei ist die Kunst, mit Vögeln zu jagen. Im engsten Sinne umfasst der Terminus „Falknerei“ die Jagd mit speziell dafür abgerichteten Falken, es werden aber auch Habichte, Sperber und Adler eingesetzt. Aus der jahrhundertealten Tradition der höfischen Falcencorps entwickelte sich eine traditionsbewusste, nachhaltige Jagdform, die unter Beachtung des Habitatschutzes als „stille Jagd“ bezeichnet wird, da einer natürlichen Situation zwischen Beute und Beute greifendem Vogel entsprochen wird.

Die Falknerei gilt als tiergerechte und tierschutzkonforme Jagdart. Das Abrichten („Abtragen“) des Falkens ist keine Dressur im engeren Sinn, da die Jagd dem natürlichen Verhalten des Vogels entspricht. Nur auf Basis von Vertrauen ist der Vogel an den Menschen zu binden. Der/Die „Falkner*in“ muss sich das ganze Jahr über um seine/ihre Beizvögel kümmern, um beste Pflege besorgt sein und sie während der Jagdzeit so oft wie möglich „frei fliegen“ lassen, damit dieses Vertrauensverhältnis bestehen bleibt. Neben der Jagd dient die Falknerei auch der Nachzucht von Greifvögeln.
Als Motiv fand die Falknerei Eingang in verschiedenste Künste, wie zum Beispiel Literatur, Musik, Malerei oder Bildhauerei, Heraldik, Numismatik, Ordensgestaltung oder Webkunst, aber auch in die Bildung von Orts- sowie Familiennamen, beispielsweise Falkenau (OÖ), Falkenstein (NÖ, S, Stmk) oder Greifenstein (NÖ). Darüber hinaus entwickelte sich eine Fachsprache, die bis heute mündlich und schriftlich tradiert wird.
Seit 2012 ist die Falknerei in die internationale Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes eingetragen. 

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