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Immaterielles Kulturerbe

Bräuche, Wissen, Handwerkstechniken  
Foto: © UNESCO/James Muriuki

Tagung der deutschsprachigen UNESCO-Kommissionen zum Wert des Immateriellen Kulturerbes

Der Austausch um Spannungsfelder und den Wert des Immateriellen Kulturerbes für heutige Gesellschaften stand im Mittelpunkt der Fachtagung, zu der die deutschsprachigen UNESCO-Kommissionen von 8.-9. Mai 2018 nach Wien luden. Rund sechzig TeilnehmerInnen folgten der Einladung in das Magdas Hotel im Wiener Prater und widmeten sich Fragestellungen rund um kulturelle Praktiken, Gender und Gleichberechtigung, Kommerz und Tourismus, Minderheiten und Religionen sowie im Umgang Tieren.

Die Tagung mit TeilnehmerInnen aus Deutschland, Schweiz, Luxemburg und Österreich fand im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018 statt und folgte dem übergreifenden Ziel, ein größeres Bewusstsein für ein gemeinsames kulturelles Erbe zu schaffen.

Dr. Thomas Psota, Ethnologe und Experte für das IKE (Immaterielle Kulturerbe) in der Schweizerischen UNESCO-Kommission, eröffnete die 2tägige Veranstaltung mit seinem Input zu folgenden Antagonismen und Spannungsfeldern im IKE-Kontext:

  • Inwiefern ist eine Aufnahme von gelebten Praktiken in Bezug auf Tiernutzung oder Zucht möglich?
  • Welche Veränderungen bringen Prozesse der Kommerzialisierung oder Vermarktung mit sich?
  • Wie kann der (gesetzliche, ethische, politische, öffentliche) Rahmen der gesellschaftlichen Akzeptanz von Traditionen in diesen Bereichen besser gefasst und beschrieben werden?

Raum für Diskurs und Lösungsansätze
In verschiedenen Arbeitsgruppen tauschten  ExpertInnen, WissenschaftlerInnen, TraditionsträgerInnen und InteressensvertreterInnen Erfahrungswerte, Ideen und Lösungsansätze zu den verschiedenen Problematiken aus. Für die oftmals unterschiedlichen Perspektiven und Ausgangslagen der TeilnehmerInnen eröffnete die Tagung einen gemeinsamen Diskursraum, um wechselseitiges Verständnis zu befördern.

Immaterielles Kulturerbe - reden wir über Wertvorstellungen!
Immaterielles Kulturerbe oder lebendige Traditionen werden von menschlichem Wissen und Können getragen. Sie sind Ausdruck von Kreativität und Erfindergeist, vermitteln Identität und Kontinuität. Im Verständnis der UNESCO muss immaterielles Kulturerbe mit den bestehenden internationalen Menschenrechtsübereinkünften sowie dem Anspruch gegenseitiger Achtung von Gemeinschaften, Gruppen und Einzelpersonen sowie der nachhaltigen Entwicklung, vereinbar sein. In einigen wenigen Fällen werden jene lebendige Traditionen und ortsübliche Praktiken, die auf lokaler Ebene auf hohe Akzeptanz stoßen, von einer breiteren Öffentlichkeit aufgrund unterschiedlicher Wertvorstellungen nicht anerkannt.

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