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Dokumentenerbe

„Memory of the World“/„Gedächtnis der Menschheit“  
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek

Nachlass Erwin Schrödinger
, aufgenommen 2014

Die Zentralbibliothek in der Boltzmanngasse besitzt und verwaltet heute den größten geschlossenen Bestand des schriftlichen Nachlasses des Physikers und Nobelpreisträgers. Er umfasst zahlreiche Originalschriften Schrödingers und seiner Kollegenschaft aus dem Zeitraum von 1905 – 1960, stellt also gewissermaßen einen Querschnitt durch das gesamte Schaffen des Wissenschaftlers von seiner Ausbildung in Wien bis zu seinem letzten Lebensjahr dar.

 Einen markanten Schwerpunkt bildet die umfangreiche Korrespondenz mit Fachkollegen aus der Physik, Mathematik und Philosophie, ein wissenschaftlich hochinteressanter Diskurs zwischen den großen Denkern des 20. Jahrhunderts. Die Absender- und Empfängerliste liest sich wie ein Lexikon der „Granden“ der ersten Jahrhunderthälfte, von Max von Laue bis Albert Einstein, von Sir Karl Popper bis Wolfgang Pauli, Erich Weizsäcker, Bertrand Russel, etc. Die Briefe geben in ihrem kontinuierlichen Wechsel und Zusammenspiel Auskunft über das Zustandekommen der wissenschaftlichen Ansätze und Theorien Schrödingers, aber auch über private Vorhaben und sein körperliches Befinden. Der Wissenschaftler war - wie aus dem zitierten Brief hervorgeht - mit vielen seiner Fachkollegen eng befreundet und ließ immer wieder Persönliches und Emotionales in seine Korrespondenz einfließen. Auch viele Fotografien aus den verschiedenen Lebensstationen des Emigranten gelangten in die Sammlung der Zentralbibliothek.

Ebenso bedeutend sind die Manuskripte zu Schrödingers Vorlesungen an der Universität, zu Vorträgen und Publikationen, - meist mit naturwissenschaftlichen und philosophischen Inhalten, bisweilen auch zu populärwissenschaftlichen Themen. Besonders hervorzuheben sind dabei die Dokumente zur Quantenmechanik, für die Schrödinger 1933 den Nobelpreis für Physik erhielt. Sie sind wissenschaftsgeschichtlich von größter Relevanz, da sie die Basis für die gedruckten Werke darstellen, aber auch Unveröffentlichtes und Verworfenes enthalten. Im Hinblick auf die Komplettierung der Bestände wurden in den letzten 10 Jahren wiederholt Einzeldokumente und Schriftenkonvolute auf internationalen Auktionen erworben. Zum Nachlass zählt aber auch eine einzigartige Sammlung von 159 Sonderdrucken zu Publikationen Erwin Schrödingers aus dem Zeitraum 1910 – 1961, die teilweise mit handschriftlichen Kommentaren des Wissenschaftlers versehen sind und aus seinem persönlichen Besitz stammen, sowie eine Sammlung von Sonderdrucken zum Thema der „Brownschen Bewegung“. Das älteste Dokument, eine mit autographen Bemerkungen versehene Broschüre Albert Einsteins zur Brownschen Bewegung, stammt aus dem Jahr 1905.

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