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Dokumentenerbe

„Memory of the World“/„Gedächtnis der Menschheit“  
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek

Archivbestand des Abtes Dominikus Hagenauer von St. Peter in Salzburg
, aufgenommen 2018

Der Archivbestand des Abtes Dominikus Hagenauer (1746-1811) von St. Peter in Salzburg befindet sich im Archiv der Erzabtei St. Peter und dokumentiert die historische Entwicklung Salzburgs am Ende seiner jahrhundertelangen Eigenständigkeit in beeindruckend umfangreicher und vollständiger Weise.

Hagenauer, dem Wolfgang Amadeus Mozart ein musikalisches Denkmal setzte (KV 66), regierte das Stift St. Peter in politisch wechselvoller Zeit von 1786 bis 1811. Während seiner gesamten Regierungszeit erwies sich der aufgeklärte Abt Hagenauer als konsequenter, aufmerksamer und kritischer Beobachter der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, politischen, meteorologischen, wissenschaftlichen und kirchlichen Ereignisse und Entwicklungen. Seine Beobachtungen ließ er in sieben voluminöse, eigenhändige Tagebuchbände einfließen, die als Rechenschaftsberichte in einer langen klösterlichen Tradition stehen. Sie bestechen aufgrund ihres Umfangs und ihrer inhaltlichen wie formalen Qualität. Diese Zuschreibung trifft auch auf andere Objekte des gegenständlichen Archivbestands zu. Der Inhalt geht immer wieder über die lokale Ebene hinaus, hat dadurch überregionale Bedeutung und bleibenden kulturhistorischen Wert.

1947 wurde Abt Dominikus Hagenauer erstmals eine (ungedruckte) Biografie zuteil. Seine Abteirechnungen hatten bereits Anfang des 20. Jahrhunderts als Grundlage für den Band 12 der Österreichischen Kunsttopographie gedient. 1969 wurden die Pläne, Risse und Skizzen aus Hagenauers Regierungszeit wissenschaftlich erschlossen. Die insgesamt sieben Tagebuchbände liegen nach jahrelanger, aufwändiger Forschungsarbeit seit 2009 in Edition vor. In den vergangenen Jahren wurden vermehrt kulturwissenschaftlich bedeutsame Teile des Quellenkorpus bearbeitet. Darunter befinden sich ein Reisetagebuch bzw. die dichte und vollständige Korrespondenz zweier benediktinischer Studienreisen in den Jahren 1786-1789 und 1804-1806. Mehrere bislang unedierte Akten runden die reiche Überlieferung ab.

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